DMSO

Dimethylsulfoxid (DMSO)

Dimethylsulfoxid, besser bekannt als DMSO, ist eine chemische Verbindung, die vielseitig in verschiedenen Bereichen eingesetzt wird, einschließlich der Medizin und Industrie.

Geschichte und Entdeckung

DMSO wurde erstmals 1866 von dem russischen Chemiker Alexander Zaitsev synthetisiert. Die Substanz war zunächst von geringem Interesse, bis in den 1940er Jahren die chemischen Eigenschaften als Lösungsmittel genauer untersucht wurden. Die breite industrielle Nutzung begann in den 1950er Jahren, insbesondere im Zusammenhang mit der Papierherstellung, wo DMSO als Nebenprodukt entstand.

In der Medizin wurde DMSO in den frühen 1960er Jahren durch Dr. Stanley Jacob an der Oregon Medical School populär, der es für die Konservierung von Transplantationsorganen ohne Eiskristallbildung einsetzte. Dr. Jacob entdeckte, dass DMSO durch die Haut und Zellmembranen eindringen kann, was zu seiner Verwendung in der transdermalen Wirkstoffverabreichung führte. [8][10]

Frühe Anwendungen

DMSO wurde anfangs als Lösungsmittel und in der Medizin für die Schmerzlinderung und als entzündungshemmendes Mittel verwendet. Es wurde auch als Transportmittel für andere Wirkstoffe in der transdermalen Medikamentenverabreichung eingesetzt. 1965 stoppte die FDA jedoch klinische Studien aufgrund von toxikologischen Bedenken, und erst 1983 wurde das Verbot für die medizinische Anwendung teilweise aufgehoben. [7][9]

Aktuelle Anwendungen

Heutzutage wird DMSO in verschiedenen Bereichen verwendet:

• Medizinische Anwendungen: Zur Behandlung von interstitieller Zystitis (von der FDA zugelassen), Schmerzlinderung, entzündungshemmende Therapie.
• Tiermedizin: Als Behandlungsmittel in der Veterinärmedizin.
• Kosmetik: In einigen kosmetischen Produkten wegen seiner Fähigkeit, in die Haut einzudringen.
• Industrie: Als Lösungsmittel in der chemischen Industrie, insbesondere für Reaktionen, die hohe Temperaturen erfordern.
• Alternativmedizin: Trotz der eingeschränkten medizinischen Zulassungen wird DMSO in der Alternativmedizin für eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. [7][8]

Anwendungsbeispiele für DMSO bei verschiedenen Beschwerden

Dimethylsulfoxid (DMSO) wird in der Alternativmedizin für eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Im Folgenden werden zehn häufige Anwendungen von DMSO beschrieben, jeweils mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Beschwerden, bei denen DMSO als hilfreich gilt

• Arthritis: DMSO hat entzündungshemmende Eigenschaften, die zur Linderung von Gelenkschmerzen und Entzündungen beitragen können.

• Muskelschmerzen und -verspannungen: DMSO kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern, indem es die Durchblutung fördert und entzündungshemmend wirkt.

• Sportverletzungen (z.B. Verstauchungen, Zerrungen): DMSO kann bei akuten Verletzungen wie Verstauchungen und Zerrungen helfen, indem es Schmerzen lindert und die Heilung fördert.

• Entzündliche Hauterkrankungen (z.B. Akne, Rosazea): Durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften kann DMSO bei bestimmten Hauterkrankungen helfen, indem es Entzündungen reduziert und die Haut beruhigt.

• Narbengewebe: DMSO kann die Kollagenbildung beeinflussen und helfen, Narbengewebe weicher und flexibler zu machen.

• Schmerzen bei Herpes Simplex (Fieberbläschen): DMSO kann die Heilung beschleunigen und Schmerzen lindern, wenn es auf Herpesbläschen aufgetragen wird.

• Tinnitus: Einige Studien deuten darauf hin, dass DMSO bei Tinnitus eine lindernde Wirkung haben kann, möglicherweise durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften.

• Wundheilung: DMSO kann die Heilung von Wunden fördern, indem es die Durchblutung verbessert und entzündungshemmend wirkt.

• Migräne: Es gibt Hinweise darauf, dass DMSO durch die Reduzierung von Entzündungen und Verbesserung der Durchblutung bei einigen Menschen mit Migräne helfen kann.

• Schmerzen bei Karpaltunnelsyndrom: DMSO kann durch seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften die Symptome des Karpaltunnelsyndroms lindern.

Beschwerden, bei denen DMSO nicht verwendet werden sollte

• Schwere Leber- und Nierenerkrankungen: DMSO wird über die Leber und die Nieren metabolisiert und ausgeschieden. Bei Patienten mit schweren Leber- oder Nierenerkrankungen könnte die Verwendung von DMSO zu einer zusätzlichen Belastung oder einer Verschlechterung der Organfunktion führen.

• Blutgerinnungsstörungen: DMSO kann die Blutgerinnung beeinflussen. Bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder solchen, die Blutverdünner einnehmen, könnte die Verwendung von DMSO das Risiko von Blutungen erhöhen.

• Schwere Herzerkrankungen: Es gibt Berichte, dass DMSO bei einigen Patienten zu Blutdruckschwankungen und Herzrhythmusstörungen führen kann. Bei Menschen mit instabilen Herzerkrankungen könnte dies potenziell gefährlich sein.

• Schwangerschaft und Stillzeit: Die Wirkung von DMSO auf den Fötus oder das gestillte Kind ist nicht ausreichend erforscht. Es wird generell empfohlen, auf die Verwendung von DMSO während der Schwangerschaft und Stillzeit zu verzichten.

• Hauterkrankungen mit gestörter Barrierefunktion (z.B. Ekzeme, Psoriasis): DMSO kann die Haut durchdringen und bei bereits geschädigter oder empfindlicher Haut Reizungen, Brennen oder eine Verschlechterung der Symptome verursachen.

• Allergie oder Überempfindlichkeit gegen DMSO: Bei bekannten Allergien oder Überempfindlichkeiten gegen DMSO sollte dieses nicht verwendet werden, um allergische Reaktionen zu vermeiden.

• Augenanwendung: DMSO sollte nicht in oder um die Augen verwendet werden, da es zu Reizungen oder Schädigungen der empfindlichen Augenschleimhäute führen kann.

• HIV und andere schwerwiegende Infektionen: Bei immungeschwächten Patienten kann die Anwendung von DMSO zu unerwünschten Reaktionen führen und ist in der Regel nicht ausreichend erforscht.

• Anwendung bei Kindern: Die Sicherheit und Wirksamkeit von DMSO bei Kindern ist nicht ausreichend untersucht.

• Krebsbehandlungen (ohne ärztliche Aufsicht): DMSO wird manchmal als alternative Krebsbehandlung erwähnt, aber die wissenschaftlichen Beweise sind begrenzt. Ohne ärztliche Überwachung kann es gefährlich sein, DMSO in diesem Zusammenhang zu verwenden.

Hinweis: Es ist wichtig, dass DMSO nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwendet wird, da nicht alle Anwendungen für jeden Patienten geeignet sind und es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann.

Anwendungsbeispiele

Gelenkschmerzen

DMSO kann helfen, Gelenkschmerzen zu lindern, indem es entzündungshemmend wirkt.

Anleitung:

1. Tragen Sie eine 50%-ige DMSO-Lösung auf die betroffene Stelle auf.
2. Verwenden Sie einen sauberen Wattebausch oder Pinsel für die Applikation.
3. Lassen Sie die Lösung 20-30 Minuten einwirken.
4. Entfernen Sie eventuelle Rückstände mit warmem Wasser.
5. Wiederholen Sie die Anwendung zwei- bis dreimal täglich.

Muskelschmerzen

DMSO kann zur Linderung von Muskelschmerzen beitragen, insbesondere nach intensivem Training.

Anleitung:

1. Verdünnen Sie DMSO im Verhältnis 1:1 mit destilliertem Wasser.
2. Tragen Sie die Lösung auf den schmerzenden Muskelbereich auf.
3. Massieren Sie das Produkt sanft in die Haut ein.
4. Lassen Sie es vollständig einziehen, ohne es abzuwaschen.
5. Anwendung bei Bedarf nach dem Training oder bei akuten Schmerzen.

Arthritis

Bei Arthritis kann DMSO entzündungshemmend wirken und Schmerzen lindern.

Anleitung:

1. Verwenden Sie eine 70%-ige DMSO-Lösung.
2. Tragen Sie die Lösung direkt auf die betroffenen Gelenke auf.
3. Massieren Sie das DMSO vorsichtig in die Haut ein.
4. Lassen Sie es ohne Abwaschen trocknen.
5. Anwendung einmal täglich.

Hautentzündungen

DMSO kann helfen, Hautentzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.

Anleitung:

1. Tragen Sie eine 50%-ige DMSO-Lösung mit einem Wattebausch auf die entzündete Hautpartie auf.
2. Vermeiden Sie den Kontakt mit Augen und Schleimhäuten.
3. Lassen Sie das DMSO für 15-20 Minuten einwirken.
4. Spülen Sie die behandelte Stelle mit lauwarmem Wasser ab.
5. Wiederholen Sie die Anwendung zweimal täglich.

Narbengewebe

Zur Verbesserung der Elastizität und Reduzierung von Narbengewebe kann DMSO eingesetzt werden.

Anleitung:

1. Verdünnen Sie DMSO im Verhältnis 1:1 mit Aloe Vera Gel.
2. Tragen Sie die Mischung auf die betroffene Hautpartie auf.
3. Massieren Sie das Gel sanft ein, bis es vollständig eingezogen ist.
4. Keine Abwaschen erforderlich.
5. Wenden Sie es einmal täglich an.

Verbrennungen

DMSO kann bei der Behandlung von Verbrennungen ersten und zweiten Grades helfen.

Anleitung:

1. Tragen Sie eine 50%-ige DMSO-Lösung vorsichtig auf die verbrannte Stelle auf.
2. Achten Sie darauf, die Anwendung steril durchzuführen, um Infektionen zu vermeiden.
3. Lassen Sie das DMSO einziehen und trocknen.
4. Keine Abwaschen erforderlich.
5. Anwendung je nach Bedarf, bis die Heilung einsetzt.

Insektenstiche

DMSO kann den Juckreiz und die Schwellung bei Insektenstichen reduzieren.

Anleitung:

1. Tragen Sie eine kleine Menge unverdünntes DMSO direkt auf den Insektenstich auf.
2. Lassen Sie es für 10-15 Minuten einwirken.
3. Keine Abwaschen erforderlich.
4. Anwendung je nach Bedarf wiederholen.

Herpes Simplex (Fieberbläschen)

DMSO kann die Heilung von Herpesbläschen beschleunigen.

Anleitung:

1. Verwenden Sie eine 70%-ige DMSO-Lösung.
2. Tragen Sie das DMSO vorsichtig mit einem Wattestäbchen auf das Bläschen auf.
3. Wiederholen Sie die Anwendung alle 4 Stunden.
4. Setzen Sie die Behandlung fort, bis das Bläschen abgeheilt ist.

Tinnitus

DMSO kann bei einigen Menschen helfen, die Symptome von Tinnitus zu lindern.

Anleitung:

1. Tragen Sie eine 50%-ige DMSO-Lösung hinter das Ohr auf, nicht in den Gehörgang.
2. Massieren Sie die Lösung sanft in die Haut ein.
3. Anwendung einmal täglich.
4. Verwenden Sie DMSO für zwei Wochen und beobachten Sie, ob eine Verbesserung eintritt.

Karpaltunnelsyndrom

DMSO kann bei der Linderung der Symptome des Karpaltunnelsyndroms helfen.

Anleitung:

1. Tragen Sie eine 70%-ige DMSO-Lösung auf das Handgelenk und den Unterarm auf.
2. Massieren Sie es sanft ein, bis es vollständig eingezogen ist.
3. Lassen Sie es ohne Abwaschen trocknen.
4. Anwendung zweimal täglich.

Beachten Sie, dass vor der Verwendung von DMSO immer eine Rücksprache mit einem Arzt erfolgen sollte, insbesondere bei bekannten Allergien oder gesundheitlichen Vorbedingungen.

DMSO und MMS (Miracle Mineral Solution)

DMSO wird oft in Kombination mit MMS verwendet. Diese Kombination wird von einigen Anwendern aufgrund von synergetischen Effekte empfohlen.

MMS, aktiviert mit einer Säure, erzeugt Chlordioxid, das als antimikrobielles Mittel verwendet wird. DMSO wird oft als Verstärker genutzt, da es die Durchlässigkeit von Geweben erhöht und somit das MMS tiefer in die betroffenen Bereiche bringt.

Verwendete Dosierungen und Anwendungsbeispiele

1. Mundspülungen: Bei Mundspülungen mit MMS zur Bekämpfung von Bakterien und zur Prävention von Zahnfleischerkrankungen wird empfohlen, 6 aktivierte Tropfen MMS in 150 ml Wasser zu geben. Für schwer zugängliche Entzündungen im Zahnfleisch oder Kiefer kann die gleiche Menge DMSO wie MMS hinzugefügt werden, um die Lösung tiefer in das Gewebe zu transportieren. Diese Kombination wird 3 bis 4 Mal am Tag für ein bis zwei Tage verwendet, um Zahnwurzelentzündungen zu behandeln​(MMS-Anwendungen).
2. Allgemeiner Gebrauch: Eine Kombination mit MMS für die orale Einnahme beginnt mit kleinen Dosen, die im Laufe des Tages verteilt werden. DMSO kann hinzugefügt werden, um die Wirksamkeit zu erhöhen, insbesondere bei hartnäckigen Infektionen oder chronischen Erkrankungen wie Herpes oder Candida-Pilzen. Die Anwendung von DMSO erfolgt hierbei nur kurz vor der Einnahme, um die Reaktion mit dem MMS zu maximieren​(MMS-Anwendungen).

Lagerung und Transport von DMSO

Die korrekte Lagerung und der Transport sind entscheidend, um die Qualität und Wirksamkeit des Stoffes zu erhalten. DMSO sollte in gut verschlossenen Behältern an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufbewahrt werden, um eine Verschlechterung durch Licht und Hitze zu vermeiden. Wenn DMSO mit Luft in Kontakt kommt, entzieht es der Umgebung Wasser, was zu einer automatischen Verwässerung führt. Dies gilt es zu vermeiden um den Reinstoff zu erhalten. Die Wahl des Materials für den Lagerungsbehälter ist dabei ebenso wichtig:

• Glasbehälter: Glas ist inert und reagiert nicht mit DMSO. Es bietet einen hervorragenden Schutz gegen Luft und Feuchtigkeit, was die Haltbarkeit von DMSO verlängert und Kontaminationen verhindert. Es ist daher die bevorzugte Wahl für die Langzeitlagerung.
• Hochbeständige Kunststoffbehälter: Bestimmte Kunststoffe, wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und PTFE (Polytetrafluorethylen), sind chemisch inert und sicher für die Lagerung von DMSO. Diese Kunststoffe sind leichter und bruchsicherer als Glas und bieten eine gute Alternative für den Transport und die kurzfristige Lagerung von DMSO. Es ist jedoch wichtig, sicherzustellen, dass die verwendeten Kunststoffbehälter für den Kontakt mit DMSO zertifiziert sind, da nicht alle Kunststoffe geeignet sind. Minderwertige Kunststoffe könnten mit DMSO reagieren oder im Laufe der Zeit Luft und Feuchtigkeit durchlassen, was zu einer Kontamination des DMSO führen könnte.
• Aramus™ Einwegbeutel: Für spezielle Anwendungen, insbesondere in der Zell- und Gentherapie, können Aramus™ Einwegbeutel verwendet werden. Diese Beutel haben sich als kompatibel mit 100% DMSO erwiesen und bieten eine sichere Lagerung für bis zu 21 Tage bei Raumtemperatur, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Materialeigenschaften kommt.

Unabhängig vom gewählten Material sollte DMSO stets gut verschlossen und fern von direkter Sonneneinstrahlung und Hitzequellen gelagert werden.

Geruch während einer DMSO-Therapie

Ein charakteristisches Merkmal der DMSO-Therapie ist der Geruch, den Patienten während der Anwendung ausströmen. Dieser Geruch wird oft als "knoblauchartig" beschrieben und resultiert aus der Metabolisierung von DMSO im Körper. Wenn DMSO angewendet wird, wird es teilweise zu Dimethylsulfid (DMS) abgebaut, einer Verbindung, die für den auffälligen Geruch verantwortlich ist. Dieser Geruch kann für andere wahrnehmbar sein und wird oft als unangenehm empfunden, ist jedoch normalerweise harmlos und verschwindet, sobald die Therapie beendet wird. Der Geruch ist ein Indikator dafür, dass DMSO im Körper aktiv metabolisiert wird.

Herstellung von DMSO

Ursprünglich wurde DMSO als Nebenprodukt der Papierherstellung gewonnen. Heutzutage wird es hauptsächlich durch die Oxidation von Dimethylsulfid (DMS), welches aus Methanol und Schwefelwasserstoff gewonnen wird, hergestellt. [10]

Industrielle Herstellung von DMSO

Dimethylsulfoxid (DMSO) wird hauptsächlich durch die Oxidation von Dimethylsulfid hergestellt, das ein Nebenprodukt des Kraft-Prozesses in der Papierindustrie ist. Die Schritte des industriellen Prozesses zur Herstellung von DMSO sind wie folgt:

1. Rohmaterial Beschaffung: Das Rohmaterial für die Herstellung von DMSO ist Dimethylsulfid (DMS), das als Nebenprodukt bei der Herstellung von Zellstoff im Kraft-Prozess anfällt.
2. Oxidation: Das Dimethylsulfid wird einer Oxidation unterzogen, meist unter Verwendung von Sauerstoff oder Stickstoffdioxid als Oxidationsmittel. Diese Reaktion findet typischerweise in einem Rührkesselreaktor bei kontrollierten Temperaturen statt, um die Bildung von DMSO zu maximieren.
3. Destillation: Das Rohprodukt, das aus der Oxidation entsteht, enthält neben DMSO auch andere Verunreinigungen. Um reines DMSO zu erhalten, wird das Rohprodukt durch Vakuumdestillation gereinigt. Diese Methode trennt DMSO basierend auf seinen spezifischen physikalischen Eigenschaften, wie dem Siedepunkt.
4. Kondensation und Lagerung: Das destillierte DMSO wird in geeigneten Behältern kondensiert und gelagert. Es wird dann entweder für den direkten Verkauf verpackt oder als Lösungsmittel oder Reagens in verschiedenen chemischen Prozessen weiterverwendet.

Herstellung von DMSO zu Hause (nicht zu Empfehlen)

Die Herstellung von DMSO zu Hause ist nicht empfehlenswert und auch nicht praktikabel, da sie spezielle Ausrüstung und Chemikalien erfordert, die im Haushalt in der Regel nicht verfügbar sind. Zudem sind bei der Herstellung von DMSO chemische Reaktionen involviert, die gefährlich sein können, insbesondere die Oxidation von Dimethylsulfid.

Daher gibt es keine sichere und zugängliche Methode zur Heimherstellung von DMSO. Die industrielle Herstellung erfolgt unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und mit hochentwickelter Ausrüstung, um die sichere Handhabung und Produktion zu gewährleisten. Es ist ratsam, DMSO nur aus vertrauenswürdigen, kommerziellen Quellen zu beziehen.

Medikamente und Therapien als Ersatz für DMSO

Medikamente und Therapien als Ersatz für DMSO

Bereich	Medikamente / Therapien	Beispiele	Erklärungen
Schmerzlinderung und Entzündungshemmung	Nichtsteroidale Antirheumatika (NSARs), Acetaminophen (Paracetamol), Kortikosteroide	Ibuprofen (Advil, Motrin), Naproxen (Aleve); Paracetamol (Tylenol); Prednison, Hydrocortison	Reduzieren Schmerzen und Entzündungen.
Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen	Muskelrelaxantien, Topische Analgetika	Cyclobenzaprin (Flexeril), Methocarbamol (Robaxin); Voltaren Gel (Diclofenac), Aspercreme	Helfen bei der Reduzierung von Muskelverspannungen und bieten lokale Schmerzlinderung.
Hauterkrankungen	Topische Steroide, Topische Calcineurininhibitoren	Hydrocortison, Clobetasol; Tacrolimus (Protopic), Pimecrolimus (Elidel)	Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen und Hauterkrankungen wie Ekzemen und Psoriasis.
Wundheilung	Antiseptische Salben, Hyaluronsäure-Gele	Neosporin, Polysporin; Hyaluronsäure-Gele	Schutz der Wunden, Verhinderung von Infektionen und Förderung der Wundheilung durch Feuchtigkeitszufuhr.
Alternative Therapien	Akupunktur, Physiotherapie	-	Fördert Schmerzlinderung und Heilung, hilft bei Muskelverspannungen und Gelenkbeschwerden.
Krebsbehandlungen	Standardisierte Krebsmedikamente	-	Umfassen Chemotherapie, Strahlentherapie und gezielte Therapien zur Behandlung von Krebs.

Veröffentlichungen und Literatur über DMSO

• "Pharmacology and Toxicology of Dimethyl Sulfoxide" von B. Calesnick und A. Dinan. [11]
• "Biological Effects of Dimethyl Sulfoxide on Skin Ulcerations in Systemic Sclerosis" von A. L. Scherbel. [11]
• "Dimethyl Sulfoxide and Cocaine for Surface Anesthesia of Intact Skin" von H. J. Reeder. [11]

Gründe für das geringe Interesse der Pharmaindustrie

Pharmaunternehmen zeigen wenig Interesse an DMSO als medizinisches Produkt, hauptsächlich aufgrund seiner Unfähigkeit, in einem patentierbaren Format vermarktet zu werden. Zusätzlich gibt es Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des Wirkungsmechanismus, der in vielen Fällen nicht vollständig verstanden ist, sowie wegen der Konkurrenz durch andere, besser erforschte und patentierbare Medikamente. [7]

Quellen

• [History of DMSO](http://www.dmso.org.uk/history-dmso/)
• [American Chemical Society on DMSO](https://www.acs.org/content/acs/en/molecule-of-the-week/archive/d/dmso.html)
• [Dr. Stanley W. Jacob and DMSO](https://www.dmso.com)