Kamille: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. Juni 2024, 16:26 Uhr

Bild: https://pixabay.com/de/photos/matricaria-chamomilla-kraut-blume-2310775/

Kamille, botanisch als Matricaria chamomilla bekannt, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ursprünglich stammt sie aus Süd- und Osteuropa, wird jedoch seit Jahrhunderten in vielen Teilen der Welt kultiviert. Schon in der Antike war Kamille als Heilpflanze bekannt und wurde von den Ägyptern, Griechen und Römern geschätzt. Dioskurides und Plinius beschrieben die vielfältigen Anwendungen der Kamille in ihren Schriften.

Erkennungsmerkmale

Kamille ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 50 cm hoch werden kann. Sie hat gefiederte, hellgrüne Blätter und charakteristische, stark duftende Blütenköpfe. Die Blüten bestehen aus weißen Zungenblüten und gelben Röhrenblüten, die in der Mitte sitzen. Die Pflanze verströmt einen typischen, angenehmen Apfelduft.

Vorkommen und Vermehrung

Kamille wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, lockeren Böden in sonnigen Lagen. Sie ist häufig auf Feldern, an Wegrändern und in Gärten zu finden. Die Vermehrung erfolgt über Samen, die im Frühjahr ausgesät werden. Kamille ist anspruchslos und wächst auch auf wenig kultivierten Böden.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die Blütenköpfe der Kamille werden während der Blütezeit von Mai bis August geerntet. Bevorzugte Standorte sind sonnige Plätze mit gut durchlässigem Boden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe der Kamille pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Ätherische Öle 1 5 Enthalten Chamazulen und Bisabolol, wirken entzündungshemmend und antibakteriell.
Flavonoide 50 150 Antioxidative Wirkung, unterstützen das Immunsystem.
Cumarine 20 60 Haben blutverdünnende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Schleimstoffe 30 90 Beruhigen die Schleimhäute und wirken reizmildernd.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Kamille ist für ihre entzündungshemmenden, beruhigenden, antibakteriellen und krampflösenden Eigenschaften bekannt. Sie wird traditionell zur Behandlung von:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Hautentzündungen
  • Erkältungskrankheiten
  • Einschlafstörungen

Anwendungen in der Volksmedizin

Magen-Darm-Beschwerden: Kamillentee hilft bei der Linderung von Magenkrämpfen, Blähungen und Verdauungsstörungen.

Hautentzündungen: Kamillenextrakt wird in Salben und Cremes zur Behandlung von Hautentzündungen und Wunden verwendet.

Erkältungskrankheiten: Kamillendampfbäder lindern Erkältungssymptome und beruhigen die Atemwege.

Beruhigungsmittel: Kamillentee wirkt beruhigend und hilft bei Einschlafstörungen.

Verwechslungsarten und Unterscheidungsmerkmale

Kamille kann mit Hundskamille (Anthemis arvensis) und Falscher Kamille (Tripleurospermum inodorum) verwechselt werden. Wichtige Unterscheidungsmerkmale:

  • Hundskamille: Keine ausgeprägte Mittelröhre, riecht nicht nach Apfel.
  • Falsche Kamille: Stängel hohl, Blätter breiter und weniger gefiedert, riecht ebenfalls nicht nach Apfel.

Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse

Wissenschaftliche Studien haben die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften der Kamille bestätigt. Insbesondere die ätherischen Öle, wie Bisabolol und Chamazulen, haben sich als wirksam erwiesen. Kamille wird daher häufig in der modernen Phytotherapie verwendet.

Anwendbare Rezepte

Kamillentee: Ein Teelöffel getrocknete Kamillenblüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Bei Magen-Darm-Beschwerden oder zur Beruhigung trinken.

Kamillen-Dampfbad: Eine Handvoll getrocknete Kamillenblüten in eine Schüssel mit heißem Wasser geben. Den Kopf über die Schüssel halten und mit einem Handtuch abdecken. 10-15 Minuten inhalieren.

Kamillensalbe: 50 g getrocknete Kamillenblüten in 500 ml Olivenöl einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Das Öl abseihen und mit 50 g Bienenwachs erhitzen, bis das Wachs geschmolzen ist. In saubere Gläser füllen und abkühlen lassen.

Studienergebnisse und Quellen