Koriander

Koriander (Coriandrum sativum) gehört zur Familie der Apiaceae und ist eine der ältesten bekannten Gewürzpflanzen. Ursprünglich in Südeuropa und im Nahen Osten beheimatet, wurde Koriander bereits von den alten Ägyptern, Griechen und Römern verwendet. Archäologische Funde belegen seine Nutzung seit mindestens 5000 v. Chr. In den mittelalterlichen Klöstern Europas spielte Koriander eine bedeutende Rolle in der Kräutermedizin.
Erkennungsmerkmale
Koriander ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 50 cm hoch wird. Die Blätter sind fiederteilig und ähneln denen der Petersilie, während die Blüten weiß bis rosa sind und in doldenförmigen Blütenständen erscheinen. Die Früchte sind kugelförmig und haben einen charakteristischen, würzigen Duft.
Vorkommen und Vermehrung
Koriander wird weltweit in gemäßigten bis subtropischen Klimazonen angebaut. Die Pflanze bevorzugt gut durchlässige, nährstoffreiche Böden und volle Sonneneinstrahlung. Die Vermehrung erfolgt durch Samen, die im Frühling direkt ins Freiland gesät werden.
Erntezeit und bevorzugte Standorte
Die Blätter können den ganzen Sommer über geerntet werden, während die Samen im Spätsommer bis frühen Herbst geerntet werden. Bevorzugte Standorte sind sonnige, windgeschützte Plätze mit gutem Wasserabzug.
Inhaltsstoffe
Stoff | Frisch (mg) | Getrocknet (mg) | Beschreibung |
---|---|---|---|
Vitamin C | 27.0 | 10.0 | Stärkt das Immunsystem und fördert die Wundheilung. |
Vitamin K | 310.0 | 135.0 | Wichtig für die Blutgerinnung und Knochengesundheit. |
Ätherische Öle | 0.3 | 1.2 | Enthalten Linalool, das beruhigende und verdauungsfördernde Eigenschaften hat. |
Eisen | 1.8 | 16.3 | Essentiell für den Sauerstofftransport im Blut. |
Kalium | 521.0 | 400.0 | Unterstützt die Herzgesundheit und den Flüssigkeitshaushalt. |
Heilende Wirkung und medizinische Anwendung
Koriander hat eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen und wird in der Naturheilkunde vielseitig eingesetzt. Medizinische Anwendungen umfassen die Behandlung von:
- Verdauungsbeschwerden
- Appetitlosigkeit
- Blähungen
- Entzündungen
- Hautirritationen
Anwendungen in der Volksmedizin
Verdauungsbeschwerden: Koriander wird traditionell zur Förderung der Verdauung und zur Linderung von Magenkrämpfen eingesetzt.
Appetitlosigkeit: Die ätherischen Öle im Koriander regen den Appetit an und können bei Appetitlosigkeit helfen.
Blähungen: Koriander hat karminative Eigenschaften und kann Blähungen und Völlegefühl reduzieren.
Entzündungen: Korianderextrakte wirken entzündungshemmend und können bei Gelenkschmerzen und Entzündungen helfen.
Hautirritationen: Koriander kann zur Behandlung von Hautausschlägen und Juckreiz verwendet werden.
Verwechslungsarten und Unterscheidungsmerkmale
Koriander kann mit anderen Doldenblütlern wie Petersilie verwechselt werden. Ein charakteristisches Merkmal ist der starke, spezifische Geruch der Blätter, der sich deutlich von dem anderer Pflanzen unterscheidet.
Neue Erkenntnisse der Wirkung bei übermäßigem Konsum
Der übermäßige Verzehr von Koriander kann zu allergischen Reaktionen und Magen-Darm-Beschwerden führen. In hohen Dosen können die ätherischen Öle toxisch wirken und zu Nieren- und Leberschäden führen. Studien haben gezeigt, dass eine übermäßige Aufnahme von Koriander auch zu Hautreaktionen wie Dermatitis führen kann. Daher ist es wichtig, Koriander in Maßen zu konsumieren, um diese negativen Effekte zu vermeiden.
Anwendbare Rezepte
Koriandertee: Zwei Teelöffel frische Korianderblätter mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Hilft bei Verdauungsproblemen und Appetitlosigkeit.
Korianderpaste: Frische Korianderblätter mit Olivenöl und Knoblauch pürieren. Als Brotaufstrich oder Gewürz verwenden.
Korianderöl: Koriandersamen in Pflanzenöl einlegen und mehrere Wochen ziehen lassen. Das Öl kann für Massagen oder als Salatdressing verwendet werden.