Salbei

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Bild: https://pixabay.com/de/photos/hummel-insekt-bl%C3%BCte-natur-garten-3425347/

Salbei (Salvia officinalis) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Bereits im antiken Griechenland und Rom wurde Salbei als Heilpflanze hoch geschätzt. Im Mittelalter fand Salbei seinen Platz in Klostergärten und wurde als Allheilmittel betrachtet.

Erkennungsmerkmale

Salbei ist ein ausdauernder, immergrüner Halbstrauch, der eine Höhe von bis zu 80 cm erreichen kann. Die länglichen, samtigen Blätter sind grau-grün und fühlen sich weich an. Die Blüten sind blauviolett und blühen in den Sommermonaten.

Vorkommen und Vermehrung

Salbei wächst bevorzugt an sonnigen, warmen Standorten mit durchlässigem, kalkhaltigem Boden. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung der Pflanze im Frühjahr oder Herbst.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Salbei kann das ganze Jahr über geerntet werden, wobei die beste Erntezeit im Sommer ist, wenn der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist. Bevorzugte Standorte sind sonnige Gärten, Balkone und Terrassen.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Salbei pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Ätherische Öle 2,5 6,0 Wirken antiseptisch und entzündungshemmend.
Flavonoide 1,2 3,0 Antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Gerbstoffe 1,0 2,5 Wirken zusammenziehend und desinfizierend.
Bitterstoffe 0,8 2,0 Unterstützen die Verdauung.
Rosmarinsäure 0,7 1,8 Hat antioxidative und antimikrobielle Wirkungen.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Salbei wird wegen seiner zahlreichen heilenden Wirkungen in der Naturheilkunde geschätzt. Er wird bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, unter anderem bei:

  • Halsschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Schwitzen
  • Hautproblemen
  • Atemwegserkrankungen

Anwendungen in der Volksmedizin

Halsschmerzen:

  • Salbeitee: 1 TL getrocknete Salbeiblätter mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Mehrmals täglich gurgeln oder trinken.

Verdauungsbeschwerden:

  • Salbeitee: 1 TL getrocknete Salbeiblätter mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. 2-3 Tassen täglich trinken.

Schwitzen:

  • Salbei-Fußbad: 2 Handvoll frische Salbeiblätter in 1 Liter heißem Wasser 20 Minuten ziehen lassen. Das abgeseihte Wasser in ein Fußbad geben und 15-20 Minuten darin baden.

Hautproblemen:

  • Salbeisud: 1 Handvoll frische Salbeiblätter in 1 Liter Wasser 10 Minuten köcheln lassen. Abseihen und als Kompresse auf betroffene Hautstellen auftragen.

Atemwegserkrankungen:

  • Salbeiinhalation: 1 Handvoll Salbeiblätter in eine Schüssel mit heißem Wasser geben und den Dampf inhalieren.

Verwechslungsarten und Unterscheidungsmerkmale

Salbei kann mit Lavendel oder anderen Lippenblütlern verwechselt werden. Ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal sind die samtigen, grau-grünen Blätter und der starke, aromatische Duft des Salbeis.

Unterschiede zu Salvia divinorum

Salvia officinalis (Gartensalbei) und Salvia divinorum (Wahrsagesalbei) sind zwei verschiedene Arten der Gattung Salvia. Salvia divinorum ist bekannt für seine psychoaktive Wirkung, die hauptsächlich auf den Wirkstoff Salvinorin A zurückzuführen ist. Dieser Wirkstoff kann intensive halluzinogene Effekte hervorrufen und wird traditionell von den Mazateken in Mexiko für spirituelle Rituale genutzt. Der Gebrauch von Salvia divinorum ist in vielen Ländern reguliert oder verboten.

Salvia divinorum unterscheidet sich optisch von Salvia officinalis durch größere, weichere und grünere Blätter. Während Salvia officinalis für kulinarische und medizinische Zwecke genutzt wird, ist der Konsum von Salvia divinorum wegen seiner starken psychoaktiven Wirkung umstritten und sollte mit Vorsicht behandelt werden.

Studien und Quellen