Johanniskraut

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Bild: https://pixabay.com/de/photos/johanniskraut-kraut-bergbl%C3%BCten-berg-2466144/

Johanniskraut, wissenschaftlich als Hypericum perforatum bekannt, gehört zur Familie der Hypericaceae. Die Pflanze hat ihren Ursprung in Europa und wird seit der Antike wegen ihrer heilenden Eigenschaften geschätzt. Bereits in den Schriften des Hippokrates und Plinius dem Älteren wurde Johanniskraut erwähnt. Der Name "Johanniskraut" leitet sich vom Johannistag (24. Juni) ab, um den herum die Pflanze traditionell geerntet wird.

Erkennungsmerkmale

Johanniskraut ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die bis zu 1 Meter hoch wird. Die Stängel sind kantig und verzweigen sich im oberen Teil. Die Blätter sind gegenständig, oval und durchscheinend punktiert, was auf die kleinen Ölbehälter zurückzuführen ist. Die goldgelben Blüten haben fünf Blütenblätter und zahlreiche Staubblätter. Die Blütezeit reicht von Juni bis September.

Vorkommen und Vermehrung

Johanniskraut wächst bevorzugt auf trockenen, kalkhaltigen Böden, an Wegrändern, auf Wiesen und in lichten Wäldern. Die Pflanze ist in Europa, Asien und Nordafrika weit verbreitet. Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Wurzelteilung im Frühjahr oder Herbst.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die Blüten und oberen Triebe des Johanniskrauts werden während der Blütezeit von Juni bis September geerntet. Bevorzugte Standorte sind sonnige Lagen mit gut durchlässigem Boden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe des Johanniskrauts pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Hypericin 1.0 3.0 Wirkt stimmungsaufhellend und entzündungshemmend.
Hyperforin 2.0 6.0 Wirkt antibakteriell und antidepressiv.
Flavonoide 50 150 Haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Gerbstoffe 30 90 Wirken adstringierend und entzündungshemmend.
Ätherische Öle 20 60 Wirken beruhigend und entspannend.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Johanniskraut hat stimmungsaufhellende, entzündungshemmende, antibakterielle und beruhigende Eigenschaften. Es wird traditionell zur Behandlung von Depressionen, Angstzuständen, Wunden und Hautproblemen eingesetzt.

Anwendungen in der Volksmedizin

Depressionen und Angstzustände: Johanniskraut wird als Tee oder in Form von Kapseln eingenommen, um die Stimmung zu verbessern und Ängste zu lindern.

Wunden und Hautprobleme: Johanniskrautöl wird äußerlich angewendet, um Wunden, Verbrennungen und entzündliche Hauterkrankungen zu behandeln.

Nervenschmerzen: Johanniskraut-Tinktur wird bei Neuralgien und rheumatischen Schmerzen eingesetzt.

Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse

Studien haben gezeigt, dass Johanniskraut bei leichten bis mittelschweren Depressionen wirksam sein kann. Die enthaltenen Wirkstoffe Hypericin und Hyperforin beeinflussen die Neurotransmitter im Gehirn, was zu einer stimmungsaufhellenden Wirkung führt. Auch die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften wurden wissenschaftlich bestätigt.

Anwendbare Rezepte

Johanniskraut-Tee: Zwei Teelöffel getrocknetes Johanniskraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Zwei Tassen täglich trinken.

Johanniskraut-Öl: Frische Blüten in ein Glas füllen und mit Olivenöl bedecken. Das Glas verschließen und für sechs Wochen an einem sonnigen Ort ziehen lassen. Das Öl abseihen und bei Hautproblemen anwenden.

Johanniskraut-Tinktur: Getrocknetes Johanniskraut in Alkohol einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Die Tinktur bei Bedarf in Wasser verdünnt einnehmen.

Studienergebnisse und Quellen