Weißdorn

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Bild: https://pixabay.com/de/photos/crataegus-wei%C3%9Fdorn-potdorn-7973879/

Weißdorn (Crataegus) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und umfasst etwa 200 bis 300 Arten. Er ist in Europa, Nordamerika und Asien heimisch. Weißdorn wurde bereits in der Antike von den Griechen und Römern genutzt. Im Mittelalter war die Pflanze aufgrund ihrer herzstärkenden Wirkung bekannt und wurde in Klostergärten kultiviert.

Erkennungsmerkmale

Weißdorn ist ein Strauch oder kleiner Baum, der bis zu 5 Meter hoch werden kann. Er hat stark verzweigte, dornige Äste und kleine, tief gelappte Blätter. Die Blüten sind weiß oder rosa und erscheinen im späten Frühling, gefolgt von roten oder orangefarbenen Beeren im Herbst.

Vorkommen und Vermehrung

Weißdorn wächst bevorzugt an sonnigen Standorten wie Waldrändern, Hecken und Böschungen. Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Stecklinge, wobei die Samen eine Kaltstratifikation benötigen, um zu keimen.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die Blüten werden im Mai und Juni geerntet, während die Beeren im September und Oktober reif sind. Bevorzugte Standorte sind sonnige und halbschattige Plätze mit gut durchlässigen Böden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Weißdorn pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Flavonoide 400–800 800–1600 Wirken antioxidativ und gefäßschützend.
Procyanidine 200–400 400–800 Unterstützen die Herzfunktion und Durchblutung.
Triterpensäuren 80–150 150–300 Haben entzündungshemmende und leicht gefäßentspannende Eigenschaften.
Gerbstoffe 300–600 600–1000 Wirken adstringierend, antibakteriell und heilungsfördernd.
Vitamine (v. a. C, B-Komplex) 20–60 40–100 Unterstützen das Herz-Kreislauf-System.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Weißdorn wird traditionell zur Stärkung des Herzens und zur Verbesserung der Durchblutung verwendet. Er hilft bei:

  • Herzschwäche
  • Bluthochdruck
  • Nervosität
  • Schlafstörungen
  • Arteriosklerose

Anwendungen in der Volksmedizin

Herzschwäche:

  • Weißdorntee: 1 TL getrocknete Weißdornblüten oder -blätter mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. 2–3 Tassen täglich trinken.

Bluthochdruck:

  • Weißdorn-Extrakt: 100 g frische Weißdornbeeren in 500 ml 70%igem Alkohol einlegen und für vier Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen. Die Tinktur abseihen und 3-mal täglich 20 Tropfen in Wasser einnehmen.

Nervosität:

  • Weißdorn-Salbe: 50 g frische Weißdornblüten in 200 ml Olivenöl einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Das Öl abseihen und mit 30 g Bienenwachs schmelzen. Die Salbe auf betroffene Hautstellen auftragen.

Schlafstörungen:

  • Weißdorn-Bad: 100 g getrocknete Weißdornblüten in 2 Litern Wasser 20 Minuten köcheln lassen und dem Badewasser hinzufügen. Einmal wöchentlich anwenden.

Arteriosklerose:

  • Weißdorn-Umschlag: 50 g getrocknete Weißdornblätter mit 1 Liter heißem Wasser übergießen, 20 Minuten ziehen lassen und abseihen. Ein Tuch in die Flüssigkeit tauchen und auf die betroffene Stelle legen.

Verwechslungsarten und Unterscheidungsmerkmale

Weißdorn kann mit anderen Rosengewächsen wie der Schlehe (Prunus spinosa) oder der Hagebutte (Rosa canina) verwechselt werden. Unterscheidungsmerkmale sind die tief gelappten Blätter und die charakteristischen Blüten und Beeren des Weißdorns.