Schafgarbe

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Bild: https://pixabay.com/de/photos/schafgarbe-achillea-medizinisch-5209528/

Schafgarbe (Achillea millefolium) ist eine mehrjährige Heilpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie wurde bereits in der Antike vom griechischen Helden Achilles zur Wundbehandlung verwendet und zählt zu den vielseitigsten Kräutern der Volksmedizin. Ihre Wirkstoffe fördern die Verdauung, lindern Menstruationsbeschwerden und wirken entzündungshemmend.

Erkennungsmerkmale

Schafgarbe ist eine krautige Pflanze, die zwischen 20 und 80 cm hoch wird. Sie besitzt mehrfach gefiederte, zarte Blätter und bildet doldenartige Blütenstände mit zahlreichen kleinen, weißen oder rosafarbenen Blüten. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober. Der charakteristische aromatische Duft hilft bei der Bestimmung.

Vorkommen und Vermehrung

Schafgarbe wächst bevorzugt auf Wiesen, Weiden, an Wegrändern und auf Brachflächen. Sie kommt in gemäßigten Zonen Europas, Asiens und Nordamerikas vor. Die Vermehrung erfolgt durch Samen sowie vegetativ über Rhizome.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die beste Erntezeit liegt zwischen Juni und Oktober, wenn die Pflanze voll erblüht ist. Geerntet werden Blüten und oberirdische Pflanzenteile. Bevorzugte Standorte sind sonnige bis halbschattige Plätze mit lockerem, durchlässigem Boden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Schafgarbe (pro 100 g getrocknetes Kraut, ca.-Angaben)
Stoff Menge (mg) Beschreibung
Ätherische Öle 100–150 Enthalten Azulen und Chamazulen; wirken entzündungshemmend und krampflösend.
Bitterstoffe (Achillin) 200–500 Regen die Verdauung an, fördern Galleproduktion.
Flavonoide 250–1000 Antioxidativ und entzündungshemmend (z. B. Apigenin, Luteolin).
Gerbstoffe 300–600 Zusammenziehend, fördern die Wundheilung.
Azulen 1–5 Antiallergisch, entzündungshemmend, typischer blauer Farbstoff.
Cumarine 50–150 Krampflösend, durchblutungsfördernd.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Schafgarbe besitzt eine Vielzahl heilender Eigenschaften. Sie wirkt entzündungshemmend, krampflösend, blutstillend und verdauungsfördernd. Medizinisch wird sie bei Verdauungsbeschwerden, Menstruationsproblemen, Hautentzündungen und Wundheilung eingesetzt.

Anwendungen in der Volksmedizin

Verdauungsstörungen:

  • Schafgarbentee: 1 Teelöffel getrocknete Schafgarbenblüten mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. 1–2 Tassen täglich trinken.

Menstruationsbeschwerden:

  • Schafgarben-Sitzbad: 50 g getrocknete Blüten mit 2 l heißem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, ins Badewasser geben. 2–3 Mal pro Woche anwenden.

Hautprobleme:

  • Schafgarbenöl: 10 g getrocknete Blüten mit 100 ml Olivenöl ansetzen, 2 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen, abseihen. Äußerlich bei Hautreizungen anwenden.

Wundheilung:

  • Schafgarbenumschlag: Frische Blätter zerquetschen, direkt auf die Wunde legen, mit Tuch fixieren, 30 Minuten einwirken lassen.

Weitere Rezepte

Schafgarbensalbe:

  • 20 g getrocknete Blüten mit 100 g Kokosöl erhitzen, abseihen, abfüllen. Zur äußeren Anwendung bei Hautproblemen.

Schafgarbentinktur:

  • 50 g getrocknete Blüten mit 200 ml Alkohol (z. B. Wodka) ansetzen, 4 Wochen ziehen lassen, abseihen. Täglich 10–15 Tropfen in Wasser einnehmen.

Schafgarbenlikör:

  • 200 g frische Blüten mit 1 l Wodka und 200 g Zucker ansetzen, 4 Wochen ziehen lassen, abseihen und abfüllen.

Verwechslungsgefahr und worauf man achten sollte

Schafgarbe kann mit anderen Doldenblütlern verwechselt werden, etwa Wiesenkerbel oder sogar dem giftigen Gefleckten Schierling. Typische Unterscheidungsmerkmale sind der aromatische Duft, die fein gefiederten Blätter und die flachen Blütendolden.