Ringelblume

Die Ringelblume (Calendula officinalis) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ursprünglich stammt sie aus Südeuropa und Nordafrika, hat sich jedoch durch Kultivierung in vielen Teilen der Welt verbreitet. Schon in der Antike wurde die Ringelblume von Griechen und Römern als Heilpflanze geschätzt. Im Mittelalter war sie ein wichtiger Bestandteil der Klostergärten und wurde sowohl in der Küche als auch in der Medizin verwendet.
Erkennungsmerkmale
Die Ringelblume ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 60 cm hoch werden kann. Sie hat hellgrüne, lanzettliche Blätter und leuchtend orange bis gelbe, korbförmige Blütenstände. Die Blütenblätter sind länglich und strahlenförmig angeordnet. Die Pflanze verströmt einen charakteristischen, würzigen Duft.
Vorkommen und Vermehrung
Ringelblumen bevorzugen sonnige Standorte und gedeihen auf nahezu jedem Gartenboden, solange er gut durchlässig ist. Sie vermehren sich durch Selbstaussaat und können leicht durch Samen gezogen werden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr.
Erntezeit und bevorzugte Standorte
Die Blütezeit der Ringelblume erstreckt sich von Juni bis Oktober. Geerntet werden die Blüten, die idealerweise an einem sonnigen Tag nach dem Abtrocknen des Taus gepflückt werden. Die besten Standorte sind sonnige Beete mit gut durchlässigem Boden.
Stoff | Frisch (ungefähre Schätzung, mg) | Getrocknet (mg) | Beschreibung |
---|---|---|---|
Flavonoide (gesamt) | 20 - 80 | 200 - 800 | Antioxidative, entzündungshemmende und gefäßschützende Eigenschaften (hauptsächlich Quercetin und Isorhamnetin). |
Carotinoide (gesamt) | 3 - 8 | 30 - 80 | Unterstützen die Hautgesundheit, wirken antioxidativ und können die Sehkraft fördern (hauptsächlich Lutein, Zeaxanthin, β-Carotin). |
Triterpensaponine | 10 - 30 | 100 - 300 | Wirken antimikrobiell, entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. |
Ätherische Öle (gesamt) | 2 - 8 | 20 - 80 | Haben beruhigende, antimikrobielle und entzündungshemmende Effekte (hauptsächlich α-Terpineol und Linalool). |
Schleimstoffe (Polysaccharide) | 50 - 150 | 500 - 1500 | Bilden eine schützende Schicht, wirken reizlindernd und unterstützen die Wundheilung. |
Bitterstoffe | Spuren | Spuren | Können die Verdauung anregen und die Gallenproduktion fördern. |
Cumarine | < 1 | < 10 | Wirken leicht entzündungshemmend und können die Durchblutung fördern (in sehr geringen Mengen). |
Heilende Wirkung und medizinische Anwendung
Ringelblume wird aufgrund ihrer vielseitigen heilenden Wirkungen in der Naturheilkunde geschätzt. Sie wird bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, unter anderem bei:
- Hautproblemen
- Entzündungen
- Wunden
- Verdauungsbeschwerden
- Menstruationsbeschwerden
Anwendungen in der Volksmedizin
Hautproblemen:
- Ringelblumensalbe: Eine Handvoll frischer Ringelblumenblüten in 250 ml Olivenöl einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Das Öl abseihen und mit 50 g Bienenwachs schmelzen. Die Salbe auf betroffene Hautstellen auftragen.
Entzündungen:
- Ringelblumentee: 1 TL getrocknete Ringelblumenblüten mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. 2-3 Tassen täglich trinken.
Wunden:
- Ringelblumen-Tinktur: 100 g frische Ringelblumenblüten in 500 ml hochprozentigem Alkohol einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Die Tinktur auf Wunden und Hautirritationen auftragen.
Verdauungsbeschwerden:
- Ringelblumen-Tee: 1 TL getrocknete Ringelblumenblüten mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. 2-3 Tassen täglich trinken.
Menstruationsbeschwerden:
- Ringelblumen-Sitzbad: 2 Handvoll Ringelblumenblüten in 2 Liter heißem Wasser 20 Minuten ziehen lassen. Das abgeseihte Wasser in das Badewasser geben und 15-20 Minuten darin baden.
Verwechslungsarten und Unterscheidungsmerkmale
Ringelblumen können mit anderen Korbblütlern wie der Arnika (Arnica montana) verwechselt werden. Ein Unterscheidungsmerkmal sind die länglichen, strahlenförmig angeordneten Blütenblätter der Ringelblume und der würzige Duft der Blüten.