Spülmaschinenpulver

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Praktisch aber giftig

Spülmaschinentabs und -pulver sind aus modernen Haushalten kaum wegzudenken. Jedoch steht die Verwendung herkömmlicher Produkte zunehmend in der Kritik, da einige Studien und Beobachtungen sie mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen in Verbindung bringen.

Dazu gehören

  • Auslöser von allergischen Reaktionen
  • Reizungen der Atemwege
  • unbekannte Langzeitwirkungen durch die Aufnahme geringer Mengen chemischer Rückstände über das gereinigte Geschirr.

Die Geschichte der maschinellen Geschirreinigung reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, wobei erste Patente für Geschirrspülmaschinen erteilt wurden. Die Entwicklung von speziell formulierten Reinigungsmitteln für diese Maschinen folgte später. Die genaue Erfindung des modernen Spülmaschinenpulvers lässt sich nicht eindeutig einer einzelnen Person oder einem bestimmten Zeitpunkt zuordnen, sondern war eher ein evolutionärer Prozess der chemischen Industrie, getrieben von dem Wunsch nach effektiveren und benutzerfreundlicheren Reinigungslösungen für den Haushalt.

Es gibt Anekdoten und Berichte, die besagen, dass eine der Schlüsselfiguren in der Entwicklung von Spülmaschinenreinigungsmitteln privat darauf verzichtete, da er die potenziellen Risiken der eigenen Erfindung für die Gesundheit und Umwelt kannte. Obwohl diese Aussage nicht durchgehend belegt ist, spiegelt sie die Ambivalenz wider, die mit der Entwicklung und breiten Anwendung vieler Haushaltchemikalien einhergeht. Schwer zu bestreiten ist, in einer unnatürlichen und industrialisierten Welt mit einer Vielzahl von Zivilisationskrankheiten, deren genaue Ursachen oft komplex und schwer zu bestimmen sind, ist es umso wichtiger, negative Einflüsse so weit wie möglich zu reduzieren um Gesundheit und Umwelt aufrecht zu halten.

Wie immer macht man's lieber selbst, wenn es richtig gemacht werden soll. An dieser Stelle muss man sich natürlich auch fragen, warum wird herkömmliches Spülmaschinenpulver überhaupt aus agressiven chemischen Substanzen hergestellt, wenn es doch eine komplett für die Gesundheit und Umwelt unschädliche Lösung gibt. Nun, mit Wirtschaftlichkeit und einer effektiveren Reinigungskraft wird es dem gerne bequemen Endverbraucher schmackhaft gemacht. Doch, zu welchem Preis?

Die Fakten

Umweltbelastung durch Inhaltsstoffe

Viele Inhaltsstoffe in Spülmaschinenreinigern sind biologisch schwer abbaubar und gelangen über das Abwasser in die Umwelt. Dazu gehören unter anderem:

  • Phosphonate: Diese Wasserenthärter können in Gewässern zu übermäßigem Algenwachstum führen (Eutrophierung), was wiederum den Sauerstoffgehalt reduziert und aquatische Lebensräume schädigt.
  • Tenside: Obwohl Tenside notwendig sind, um Fette und Schmutz zu lösen, können bestimmte Arten in höheren Konzentrationen für Wasserorganismen schädlich sein.
  • Bleichmittel auf Chlorbasis: Diese Substanzen sind aggressiv und können im Abwasser organische Verbindungen bilden, die potenziell schädlich sind (AOX).
  • Enzyme: Obwohl Enzyme biologisch abbaubar sind, können sie in der Umwelt unerwünschte Auswirkungen haben, insbesondere wenn sie in großen Mengen in natürliche Ökosysteme gelangen.
  • Duftstoffe: Viele synthetische Duftstoffe sind schwer abbaubar und können Allergien auslösen.

Mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit

Rückstände von Spülmaschinenreinigern können auf dem Geschirr verbleiben und beim nächsten Gebrauch mit den Lebensmitteln in Kontakt kommen. Obwohl die Konzentrationen in der Regel gering sind, können bestimmte Inhaltsstoffe potenziell gesundheitliche Risiken bergen, insbesondere für empfindliche Personen oder bei häufiger Exposition:

  • Allergische Reaktionen: Duftstoffe und bestimmte Konservierungsmittel können Hautreizungen und Allergien auslösen.
  • Reizung der Atemwege: Feine Stäube von Spülmaschinenpulver oder Dämpfe beim Öffnen der Maschine können die Atemwege reizen.
  • Unbekannte Langzeitwirkungen: Die langfristigen Auswirkungen einer geringen, aber wiederholten Aufnahme verschiedener Chemikalien über Lebensmittel sind noch nicht vollständig erforscht.

Alternativen und umweltfreundlichere Optionen

Es gibt umweltfreundlichere Alternativen zu herkömmlichen Spülmaschinenreinigern:

  • Ökologische Spülmittel: Diese Produkte verzichten in der Regel auf aggressive Chemikalien wie Phosphonate, Chlorbleiche und synthetische Duftstoffe und setzen stattdessen auf biologisch abbaubare Inhaltsstoffe.
  • Selbstgemachte Spülmittel: Einfache Rezepturen mit Natron, Soda und Zitronensäure können eine wirksame und umweltfreundliche Alternative darstellen.

Die Alternative

Rezept für umweltfreundliches Spülmaschinenpulver

Dieses Rezept verwendet unbedenkliche und in der Umwelt gut abbaubare Stoffe. Dazu muss ich anmerken, dass verglichen mit den herkömmlichen Produkten die Reinigungskraft tatsächlich etwas geringer ist, was man ggf. mit einer höheren Dosis pro Anwendung dem entgegenwirken kann. Auch, wenn man nur alle paar Spülgänge wieder zu der schädlichen Variante greift, ist dennoch viel Gewonnen. Die Umwelt und Gesundheit wird es danken.

Zutaten:

  • Natron (Natriumhydrogencarbonat): Wirkt als milder Reiniger, Fettlöser und Wasserenthärter.
  • Zitronensäurepulver (wasserfrei): Wirkt gegen Kalkablagerungen und sorgt für Glanz. Es sollte wasserfreie Zitronensäure in Pulverform verwendet werden, da kristalline Zitronensäure Wasser enthält und verklumpen kann.
  • Soda (Natriumcarbonat): Verstärkt die Reinigungskraft und wirkt ebenfalls wasserenthärtend. Vorsicht: Soda ist stärker alkalisch als Natron und sollte nicht unverdünnt auf die Haut gelangen.

Verhältnis:

  • 6 Teile Natron
  • 3 Teile wasserfreie Zitronensäurepulver
  • 1 Teil Soda (optional, für stärkere Reinigungswirkung)

Zubereitung:

  1. Natron (Natriumhydrogencarbonat)
    Zitronensäurepulver
    Soda (Natriumcarbonat)
    Alle Zutaten in einem gut verschließbaren Behälter gründlich vermischen.
  2. Wichtig: Langsam mischen, da die Reaktion von Natron und Zitronensäure bei Kontakt mit Feuchtigkeit leicht schäumen kann.
  3. Das Pulver trocken lagern.

Anwendung:

  • Je nach Verschmutzungsgrad 1-2 Esslöffel des Pulvers in die Dosierkammer der Spülmaschine geben.
  • Bei Bedarf Klarspüler und Spülmaschinensalz separat hinzufügen (ökologische Varianten bevorzugen).

Hinweis: Dieses selbstgemachte Pulver enthält keine Bleichmittel oder Enzyme. Bei stark verschmutztem Geschirr oder hartnäckigen Flecken kann die Reinigungswirkung möglicherweise geringer sein als bei herkömmlichen Produkten. In solchen Fällen kann eine Vorbehandlung des Geschirrs sinnvoll sein.