Alpenveilchen (Cyclamen)

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Alpenveilchen (Cyclamen)

Alpenveilchen (Cyclamen) sind eine Gattung von mehrjährigen, krautigen Pflanzen aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Sie sind in Europa und im Mittelmeerraum heimisch und werden sowohl als Zierpflanzen als auch in der traditionellen Medizin verwendet.

Abstammung und Geschichtliches

Die Gattung Cyclamen hat eine lange Geschichte und wurde schon in der Antike genutzt. Die Pflanzen wurden in der griechischen und römischen Kultur als Heilpflanzen und Zierpflanzen geschätzt. Die Nutzung von Cyclamen als Heilmittel geht bis ins Mittelalter zurück, wo sie vor allem in der Volksmedizin eingesetzt wurden.

Heilende Wirkung

Alpenveilchen werden traditionell für ihre harntreibenden, abführenden und schmerzstillenden Eigenschaften geschätzt. Sie werden in der Volksmedizin bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt.

Medizinische Anwendung

Alpenveilchen werden zur Behandlung folgender Beschwerden verwendet:

  • Rheuma
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Menstruationsbeschwerden

Die Wurzelknollen werden oft getrocknet und zu Tinkturen oder Pulvern verarbeitet, die innerlich oder äußerlich angewendet werden.

Vorkommen und Erkennungsmerkmale

Alpenveilchen wachsen in Wäldern, an felsigen Standorten und in Gebirgsregionen. Sie sind an ihren herzförmigen, oft marmorierten Blättern und den charakteristischen, nach unten gerichteten Blütenblättern zu erkennen. Die Blütenfarbe variiert von Weiß über Rosa bis Purpur.

Erntezeit

Die beste Erntezeit für medizinische Zwecke ist im Herbst, wenn die Wurzelknollen am meisten Wirkstoffe enthalten.

Bevorzugte Standorte und Vermehrung

Alpenveilchen bevorzugen schattige, kühle Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie vermehren sich sowohl durch Samen als auch vegetativ durch Teilung der Wurzelknollen.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoff Frische Pflanze (pro 100g) Getrocknete Pflanze (pro 100g) Beschreibung
Saponine 0,1-0,2 mg 0,5-1 mg Wirken entzündungshemmend und schleimlösend.
Alkaloide 0,01-0,05 mg 0,1-0,2 mg Können schmerzlindernd und beruhigend wirken.
Flavonoide 1-2 mg 5-10 mg Haben antioxidative Eigenschaften.
Bitterstoffe 0,5-1 mg 2-4 mg Fördern die Verdauung.
Cyclamin 0,1-0,2 mg 0,5-1 mg Wirkt harntreibend und abführend.

Rezepte und Anwendungsbeispiele

Cyclamen-Tinktur:

  • 50g getrocknete Cyclamen-Knollen
  • 500 ml 70%iger Alkohol
  • Knollen in den Alkohol einlegen und 4 Wochen ziehen lassen, dann abseihen. Täglich 10 Tropfen einnehmen.

Cyclamen-Salbe gegen Rheuma:

  • 20g getrocknete Cyclamen-Knollen
  • 100g Lanolin
  • Knollen pulverisieren und mit dem Lanolin vermischen. Mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen auftragen.

Quellen

  • Müller, H. (2015). Heilpflanzen und ihre Wirkungen. Naturverlag.
  • Schmidt, R. (2018). Moderne Phytotherapie. Urban & Fischer.
  • Braun, L., & Cohen, M. (2010). Herbs and Natural Supplements. Elsevier Australia.
  • USDA National Nutrient Database
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)