Anis

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Anis in der Blüte Bild: https://www.awl.ch/

Anis (Pimpinella anisum) ist eine einjährige krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und Südwestasien und wird wegen ihrer aromatischen Samen kultiviert, die sowohl in der Küche als auch in der traditionellen Medizin verwendet werden.

Abstammung und Geschichtliches

Anis ist seit der Antike bekannt und wurde bereits von den alten Ägyptern, Griechen und Römern genutzt. Die Pflanze wurde sowohl als Gewürz als auch als Heilmittel geschätzt. Dioskurides und Plinius der Ältere erwähnten Anis in ihren Schriften als Heilpflanze.

Heilende Wirkung

Anis wird traditionell für seine krampflösenden, verdauungsfördernden und schleimlösenden Eigenschaften geschätzt. Er wird in der Volksmedizin zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt.

Medizinische Anwendung

Anis wird zur Behandlung folgender Beschwerden verwendet:

  • Blähungen
  • Husten
  • Verdauungsstörungen
  • Magenkrämpfe
  • Menstruationsbeschwerden

Die Samen werden oft getrocknet und zu Tees, Tinkturen oder ätherischem Öl verarbeitet, die innerlich oder äußerlich angewendet werden.

Vorkommen und Erkennungsmerkmale

Anis wächst bevorzugt auf gut durchlässigen, nährstoffreichen Böden in warmen, sonnigen Lagen. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 60 cm und hat gefiederte Blätter sowie kleine weiße Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Die Früchte sind kleine, eiförmige Samen, die aromatisch duften und schmecken.

Erntezeit

Die Erntezeit für Anissamen liegt im Spätsommer, wenn die Früchte reif sind und eine graubraune Farbe angenommen haben.

Bevorzugte Standorte und Vermehrung

Anis bevorzugt warme, sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Die Vermehrung erfolgt durch Samen, die im Frühjahr direkt ins Freiland gesät werden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoff Frische Pflanze (pro 100g) Getrocknete Pflanze (pro 100g) Beschreibung
Ätherisches Öl 1-2 mg 2-5 mg Wirkt schleimlösend und krampflösend.
Anethol 0,5-1 mg 1-3 mg Hauptbestandteil des ätherischen Öls, wirkt antimikrobiell.
Furanocumarine 0,1-0,2 mg 0,2-0,5 mg Können die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen.
Flavonoide 1-2 mg 3-5 mg Haben antioxidative Eigenschaften.
Eiweiß 1-2 g 5-8 g Dient als Nährstoff.

Rezepte und Anwendungsbeispiele

Anis-Tee:

  • 1 Teelöffel Anissamen
  • 250 ml heißes Wasser
  • Samen zerstoßen und mit heißem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Täglich 2-3 Tassen trinken.

Anis-Hustensirup:

  • 50g Anissamen
  • 200g Honig
  • 500 ml Wasser
  • Samen im Wasser aufkochen und 20 Minuten köcheln lassen. Abseihen und den Sud mit Honig mischen. 3-mal täglich einen Esslöffel einnehmen.


Quellen

  • Müller, H. (2015). Heilpflanzen und ihre Wirkungen. Naturverlag.
  • Schmidt, R. (2018). Moderne Phytotherapie. Urban & Fischer.
  • Braun, L., & Cohen, M. (2010). Herbs and Natural Supplements. Elsevier Australia.
  • USDA National Nutrient Database
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)