Huflattich

Huflattich, auch bekannt als Tussilago farfara, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese Pflanze wurde schon in der Antike als Heilmittel gegen Husten und andere Atemwegserkrankungen genutzt. Im Mittelalter war Huflattich ein beliebtes Mittel in der Klostermedizin.
Erkennungsmerkmale
Huflattich ist eine mehrjährige Pflanze mit herzförmigen, gezahnten Blättern und leuchtend gelben Blütenköpfen, die schon im zeitigen Frühjahr erscheinen. Die Blüten ähneln Löwenzahn und erscheinen oft vor den Blättern.
Vorkommen und Vermehrung
Huflattich bevorzugt nährstoffreiche, lehmige Böden und wächst oft auf Brachland, an Straßenrändern und Böschungen. Die Vermehrung erfolgt durch Samen und unterirdische Ausläufer.
Erntezeit und bevorzugte Standorte
Die Blüten werden im Frühjahr, von März bis April, geerntet, während die Blätter im Sommer, von Mai bis Juli, gesammelt werden. Huflattich bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte auf nährstoffreichen Böden.
Inhaltsstoffe
Stoff | Frisch (mg) | Getrocknet (mg) | Beschreibung |
---|---|---|---|
Schleimstoffe | 1500 | 3500 | Wirken reizmildernd und entzündungshemmend. |
Inulin | 1200 | 3000 | Unterstützt die Verdauung und das Immunsystem. |
Gerbstoffe | 500 | 1200 | Haben adstringierende und entzündungshemmende Wirkung. |
Flavonoide | 80 | 200 | Antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. |
Pyrrolizidinalkaloide | 2 | 5 | In hohen Dosen potenziell leberschädigend, jedoch in geringen Mengen wirksam gegen Husten. |
Heilende Wirkung und medizinische Anwendung
Huflattich hat entzündungshemmende, schleimlösende und hustenstillende Eigenschaften. Er wird traditionell bei Husten, Bronchitis, Kehlkopfentzündungen und Asthma eingesetzt.
Anwendungen in der Volksmedizin
Husten: Huflattichtee wird zur Linderung von Husten und Halsschmerzen eingesetzt.
Bronchitis: Ein Huflattich-Sirup hilft bei der Schleimlösung und erleichtert das Abhusten.
Kehlkopfentzündungen: Huflattich-Extrakte können zur Linderung von Entzündungen und Reizungen im Rachenbereich verwendet werden.
Asthma: Huflattich-Aufgüsse unterstützen die Atemwege und lindern asthmatische Beschwerden.
Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse
Studien haben die schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften von Huflattich bestätigt. Jedoch wird aufgrund der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide eine langfristige oder hochdosierte Anwendung nicht empfohlen.
Anwendbare Rezepte
Huflattichtee: Zwei Teelöffel getrocknete Huflattichblüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Zwei bis drei Tassen täglich trinken.
Huflattich-Sirup: 500 g frische Huflattichblüten mit 1 Liter Wasser und 500 g Zucker aufkochen, abseihen und in Flaschen abfüllen. Ein Esslöffel täglich bei Husten einnehmen.
Huflattich-Extrakt: Getrocknete Huflattichblätter in Alkohol einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Die Tinktur bei Bedarf in Wasser verdünnt einnehmen.