Chili

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Chilipflanze in der Natur Bild: https://pixabay.com/de/photos/chili-pflanze-natur-flora-8316906/

Chili, wissenschaftlich bekannt als Capsicum annuum, ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie ist für ihre scharfen Früchte bekannt, die in der Küche und in der Medizin verwendet werden. Chilis sind ein wichtiger Bestandteil vieler kulinarischer Traditionen weltweit und haben auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile.

Heilende Wirkung

Chili hat eine lange Tradition in der Volksmedizin. Die Schärfe der Früchte stammt von Capsaicin, das entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat. Chilis können zur Förderung der Verdauung, zur Linderung von Schmerzen und zur Unterstützung der Herz-Kreislauf-Gesundheit verwendet werden.

Medizinische Anwendung

  • Linderung von Schmerzen und Entzündungen
  • Förderung der Verdauung und des Stoffwechsels
  • Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Stärkung des Immunsystems
  • Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen

Vorkommen und Erkennungsmerkmale

Chili stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wird aber heute weltweit in tropischen und subtropischen Regionen angebaut. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässige Böden. Chilipflanzen können bis zu 1,5 Meter hoch werden und haben lanzettliche, grüne Blätter. Die Früchte variieren in Form und Farbe, von klein und rund bis lang und spitz, und können grün, gelb, orange oder rot sein.

Bevorzugte Standorte: Sonnige, warme Regionen, gut durchlässige Böden.

Vermehrung: Durch Samen.

Erntezeit: Abhängig von der Sorte, meist im Sommer und Herbst.

Abstammung und Geschichtliches

Chili wurde bereits vor über 6.000 Jahren von den indigenen Völkern Mittel- und Südamerikas kultiviert. Christoph Kolumbus brachte die Pflanze im 15. Jahrhundert nach Europa, wo sie schnell Verbreitung fand und ein fester Bestandteil vieler Küchen wurde. In der traditionellen Medizin wurden Chilis zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden eingesetzt.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Chili (pro 100 g)
Stoff Getrocknet (mg) Frisch (mg) Beschreibung
Capsaicin 0.01-0.02 0.01 Verantwortlich für die Schärfe, schmerzlindernd und entzündungshemmend
Vitamin C 140 144 Unterstützt das Immunsystem und die Kollagenbildung
Vitamin A 50 42 Wichtig für die Sehkraft und das Immunsystem
Vitamin E 10 2 Antioxidativ, schützt Zellen vor Schäden
Kalium 320 190 Unterstützt die Herzfunktion und den Wasserhaushalt

Rezepte und Anwendungsbeispiele

  • Chili con Carne:
    • 500 g Hackfleisch
    • 1 Zwiebel
    • 2 Knoblauchzehen
    • 1 Dose Kidneybohnen
    • 1 Dose gehackte Tomaten
    • 2-3 frische Chilischoten
    • Salz, Pfeffer, Paprikapulver nach Geschmack
    • Zwiebel und Knoblauch hacken und in Öl anbraten. Hackfleisch hinzugeben und anbraten. Gehackte Tomaten und abgetropfte Kidneybohnen hinzufügen. Chilischoten in Ringe schneiden und unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver abschmecken. 20 Minuten köcheln lassen.
  • Chili-Öl:
    • 200 ml Olivenöl
    • 5-6 getrocknete Chilischoten
    • Chilischoten leicht zerkleinern und in eine saubere Flasche geben. Mit Olivenöl übergießen und 1-2 Wochen ziehen lassen. Ideal zum Würzen von Speisen.
  • Chili-Salbe:
    • 50 g Bienenwachs
    • 100 ml Olivenöl
    • 5 g Capsaicin-Extrakt
    • Bienenwachs und Olivenöl im Wasserbad schmelzen, Capsaicin-Extrakt hinzufügen und gut vermischen. In kleine Dosen füllen und fest werden lassen. Zur äußerlichen Anwendung bei Muskel- und Gelenkschmerzen.

Moderne Anwendungen

In der modernen Kräuterheilkunde und Medizin wird Chili für verschiedene Anwendungen genutzt:

  • Zur Schmerzlinderung bei Muskel- und Gelenkbeschwerden
  • Zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Zur Förderung der Verdauung und des Stoffwechsels
  • Zur Stärkung des Immunsystems

Geschichtliche Anwendungen

Chili wurde von den indigenen Völkern Mittel- und Südamerikas seit Tausenden von Jahren verwendet, sowohl als Nahrungsmittel als auch als Heilmittel. Mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus gelangte die Pflanze nach Europa und Asien, wo sie schnell Verbreitung fand und in vielen Kulturen als Heilmittel genutzt wurde.

Bekannte Chilisorten nach Schärfegrad

Die 20 bekanntesten Chilisorten nach Schärfegrad
Sorte Schärfegrad (Scoville-Einheiten) Beschreibung
Carolina Reaper 1.500.000 - 2.200.000 Die schärfste Chili der Welt, intensiv brennend
Trinidad Moruga Scorpion 1.200.000 - 2.000.000 Sehr scharf, fruchtiger Geschmack
7 Pot Douglah 923.000 - 1.853.936 Extrem scharf, dunkle Schale
Komodo Dragon 1.400.000 - 2.200.000 Sehr scharf, fruchtige Noten
Naga Viper 900.000 - 1.382.118 Sehr scharf, gezüchtet aus verschiedenen Sorten
Ghost Pepper (Bhut Jolokia) 855.000 - 1.041.427 Eine der bekanntesten extrem scharfen Chilis
Infinity Chili 1.067.286 Sehr scharf, kurze Zeit weltrekordhaltend
7 Pot Barrackpore 1.000.000 - 1.200.000 Extrem scharf, intensiver Geschmack
Red Savina Habanero 350.000 - 577.000 Früher die schärfste bekannte Chili
Habanero 100.000 - 350.000 Sehr fruchtig, scharf
Scotch Bonnet 100.000 - 350.000 Typisch karibisch, fruchtig-scharf
Thai Chili 50.000 - 100.000 Häufig in der asiatischen Küche verwendet
Cayenne 30.000 - 50.000 Typisch für Cayennepfeffer, mittlere Schärfe
Serrano 10.000 - 23.000 Milder als Jalapeño, aber schärfer als Paprika
Jalapeño 2.500 - 8.000 Sehr beliebt, mild bis mittel-scharf
Poblano 1.000 - 2.000 Milder Geschmack, oft gefüllt verwendet
Anaheim 500 - 2.500 Mild, oft in der mexikanischen Küche verwendet
Cherry Pepper 100 - 500 Sehr mild, süßlich-scharf
Banana Pepper 0 - 500 Sehr mild, leicht süßlich
Bell Pepper (Paprika) 0 Keine Schärfe, süß

Schärfegrad in verschiedenen Ländern

In scharf essenden Ländern wie Indien, Thailand und Mexiko sind Chilisorten mit hohen Scoville-Werten weit verbreitet. Beispielsweise sind Thai Chilis (50.000 - 100.000 Scoville) und Habaneros (100.000 - 350.000 Scoville) dort sehr beliebt und werden häufig verwendet. Im Vergleich dazu sind in Deutschland und anderen europäischen Ländern mildere Sorten wie Jalapeños (2.500 - 8.000 Scoville) und Paprika (0 Scoville) gebräuchlicher.

Schärfegrad in verschiedenen Ländern (durchschnittliche Scoville-Einheiten)
Land Durchschnittliche Schärfegrad (Scoville-Einheiten)
Indien 50.000 - 100.000
Thailand 50.000 - 100.000
Mexiko 30.000 - 100.000
Deutschland 0 - 8.000
Italien 0 - 8.000