Chili

Chili, wissenschaftlich bekannt als Capsicum annuum, ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie ist für ihre scharfen Früchte bekannt, die in der Küche und in der Medizin verwendet werden. Chilis sind ein wichtiger Bestandteil vieler kulinarischer Traditionen weltweit und haben auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile.
Heilende Wirkung
Chili hat eine lange Tradition in der Volksmedizin. Die Schärfe der Früchte stammt von Capsaicin, das entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat. Chilis können zur Förderung der Verdauung, zur Linderung von Schmerzen und zur Unterstützung der Herz-Kreislauf-Gesundheit verwendet werden.
Medizinische Anwendung
- Linderung von Schmerzen und Entzündungen
- Förderung der Verdauung und des Stoffwechsels
- Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems
- Stärkung des Immunsystems
- Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen
Vorkommen und Erkennungsmerkmale
Chili stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wird aber heute weltweit in tropischen und subtropischen Regionen angebaut. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässige Böden. Chilipflanzen können bis zu 1,5 Meter hoch werden und haben lanzettliche, grüne Blätter. Die Früchte variieren in Form und Farbe, von klein und rund bis lang und spitz, und können grün, gelb, orange oder rot sein.
Bevorzugte Standorte: Sonnige, warme Regionen, gut durchlässige Böden.
Vermehrung: Durch Samen.
Erntezeit: Abhängig von der Sorte, meist im Sommer und Herbst.
Abstammung und Geschichtliches
Chili wurde bereits vor über 6.000 Jahren von den indigenen Völkern Mittel- und Südamerikas kultiviert. Christoph Kolumbus brachte die Pflanze im 15. Jahrhundert nach Europa, wo sie schnell Verbreitung fand und ein fester Bestandteil vieler Küchen wurde. In der traditionellen Medizin wurden Chilis zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden eingesetzt.
Inhaltsstoffe
Stoff | Getrocknet (mg) | Frisch (mg) | Beschreibung |
---|---|---|---|
Capsaicin | 0.01-0.02 | 0.01 | Verantwortlich für die Schärfe, schmerzlindernd und entzündungshemmend |
Vitamin C | 140 | 144 | Unterstützt das Immunsystem und die Kollagenbildung |
Vitamin A | 50 | 42 | Wichtig für die Sehkraft und das Immunsystem |
Vitamin E | 10 | 2 | Antioxidativ, schützt Zellen vor Schäden |
Kalium | 320 | 190 | Unterstützt die Herzfunktion und den Wasserhaushalt |
Rezepte und Anwendungsbeispiele
- Chili con Carne:
- 500 g Hackfleisch
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Dose Kidneybohnen
- 1 Dose gehackte Tomaten
- 2-3 frische Chilischoten
- Salz, Pfeffer, Paprikapulver nach Geschmack
- Zwiebel und Knoblauch hacken und in Öl anbraten. Hackfleisch hinzugeben und anbraten. Gehackte Tomaten und abgetropfte Kidneybohnen hinzufügen. Chilischoten in Ringe schneiden und unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver abschmecken. 20 Minuten köcheln lassen.
- Chili-Öl:
- 200 ml Olivenöl
- 5-6 getrocknete Chilischoten
- Chilischoten leicht zerkleinern und in eine saubere Flasche geben. Mit Olivenöl übergießen und 1-2 Wochen ziehen lassen. Ideal zum Würzen von Speisen.
- Chili-Salbe:
- 50 g Bienenwachs
- 100 ml Olivenöl
- 5 g Capsaicin-Extrakt
- Bienenwachs und Olivenöl im Wasserbad schmelzen, Capsaicin-Extrakt hinzufügen und gut vermischen. In kleine Dosen füllen und fest werden lassen. Zur äußerlichen Anwendung bei Muskel- und Gelenkschmerzen.
Moderne Anwendungen
In der modernen Kräuterheilkunde und Medizin wird Chili für verschiedene Anwendungen genutzt:
- Zur Schmerzlinderung bei Muskel- und Gelenkbeschwerden
- Zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems
- Zur Förderung der Verdauung und des Stoffwechsels
- Zur Stärkung des Immunsystems
Geschichtliche Anwendungen
Chili wurde von den indigenen Völkern Mittel- und Südamerikas seit Tausenden von Jahren verwendet, sowohl als Nahrungsmittel als auch als Heilmittel. Mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus gelangte die Pflanze nach Europa und Asien, wo sie schnell Verbreitung fand und in vielen Kulturen als Heilmittel genutzt wurde.
Bekannte Chilisorten nach Schärfegrad
Sorte | Schärfegrad (Scoville-Einheiten) | Beschreibung |
---|---|---|
Carolina Reaper | 1.500.000 - 2.200.000 | Die schärfste Chili der Welt, intensiv brennend |
Trinidad Moruga Scorpion | 1.200.000 - 2.000.000 | Sehr scharf, fruchtiger Geschmack |
7 Pot Douglah | 923.000 - 1.853.936 | Extrem scharf, dunkle Schale |
Komodo Dragon | 1.400.000 - 2.200.000 | Sehr scharf, fruchtige Noten |
Naga Viper | 900.000 - 1.382.118 | Sehr scharf, gezüchtet aus verschiedenen Sorten |
Ghost Pepper (Bhut Jolokia) | 855.000 - 1.041.427 | Eine der bekanntesten extrem scharfen Chilis |
Infinity Chili | 1.067.286 | Sehr scharf, kurze Zeit weltrekordhaltend |
7 Pot Barrackpore | 1.000.000 - 1.200.000 | Extrem scharf, intensiver Geschmack |
Red Savina Habanero | 350.000 - 577.000 | Früher die schärfste bekannte Chili |
Habanero | 100.000 - 350.000 | Sehr fruchtig, scharf |
Scotch Bonnet | 100.000 - 350.000 | Typisch karibisch, fruchtig-scharf |
Thai Chili | 50.000 - 100.000 | Häufig in der asiatischen Küche verwendet |
Cayenne | 30.000 - 50.000 | Typisch für Cayennepfeffer, mittlere Schärfe |
Serrano | 10.000 - 23.000 | Milder als Jalapeño, aber schärfer als Paprika |
Jalapeño | 2.500 - 8.000 | Sehr beliebt, mild bis mittel-scharf |
Poblano | 1.000 - 2.000 | Milder Geschmack, oft gefüllt verwendet |
Anaheim | 500 - 2.500 | Mild, oft in der mexikanischen Küche verwendet |
Cherry Pepper | 100 - 500 | Sehr mild, süßlich-scharf |
Banana Pepper | 0 - 500 | Sehr mild, leicht süßlich |
Bell Pepper (Paprika) | 0 | Keine Schärfe, süß |
Schärfegrad in verschiedenen Ländern
In scharf essenden Ländern wie Indien, Thailand und Mexiko sind Chilisorten mit hohen Scoville-Werten weit verbreitet. Beispielsweise sind Thai Chilis (50.000 - 100.000 Scoville) und Habaneros (100.000 - 350.000 Scoville) dort sehr beliebt und werden häufig verwendet. Im Vergleich dazu sind in Deutschland und anderen europäischen Ländern mildere Sorten wie Jalapeños (2.500 - 8.000 Scoville) und Paprika (0 Scoville) gebräuchlicher.
Land | Durchschnittliche Schärfegrad (Scoville-Einheiten) |
---|---|
Indien | 50.000 - 100.000 |
Thailand | 50.000 - 100.000 |
Mexiko | 30.000 - 100.000 |
Deutschland | 0 - 8.000 |
Italien | 0 - 8.000 |