Dioxin-Skandal

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Der Eier-Dioxin-Skandal von 2011 ist eines der besten Beispiele dafür, wie mittelständische Unternehmen mit bestimmten Methoden einfach vom Markt verdrängt werden können, um so von größeren Unternehmen aufgekauft zu werden.

Der sogenannte Dioxinwert wurde missbraucht, um die Vernichtung von über 10 Millionen Eiern zu rechtfertigen. Viele Betriebe gerieten dadurch in finanzielle Notlage und sahen sich gezwungen, alles zu verkaufen. Da wurde sich von anderer Seite her ordentlich der Bauch gerieben, denn finanziell war war das für den ein oder anderen von weiter oben ein finanzieller Leckerbissen!

Was genau ist daran jetzt seltsam? Dieser Wert muss doch etwas Aussagekräftiges an sich haben, sonst könnte man damit nicht bewirken, dass plötzlich so eine Menge Eier vernichtet werden.

Was ist eigentlich dieser Dioxinwert? Nun, der Dioxinwert erhöht sich, wenn Verbrennungen stattfinden und verbreitet sich anschließend durch die Luft. Dieser wird dann eingeatmet und reichert sich im Körper an. Seit der Messung des Dioxinwertes weiß man jedoch nicht genau, was er eigentlich aussagt.

Trotzdem gibt es Grenzwerte, die sich lediglich an den zuvor gemessenen Werten orientieren. Studien, die belegen wollen, dass dieser Wert mit Krebs oder anderen gesundheitlichen Problemen in Verbindung steht, sind fragwürdig, da erhöhte Dioxinwerte immer auch ein Indiz für Luftverschmutzung sind. Es kommt also darauf an, was die Ursache der Verschmutzung ist, um sinnvoll sagen zu können, ob und welche Krankheiten damit in Verbindung stehen. Gab es beispielsweise einen Waldbrand, erhöht sich der Dioxinwert genauso wie durch künstliche Ursachen, etwa durch Industrie und Krieg.

Was ist der Dioxinwert?

Dioxine sind eine Gruppe chemischer Verbindungen, die als Nebenprodukte bei Verbrennungen und industriellen Prozessen entstehen. Sie sind in der Umwelt langlebig und können sich im Fettgewebe von Tieren und Menschen anreichern. Der Dioxinwert gibt die Konzentration dieser Verbindungen in einem Medium, wie Luft oder Lebensmitteln, an. Hohe Dioxinwerte werden als gesundheitlich bedenklich eingestuft, da sie oft auch an Luftverschmutzen Orten gemessen werden.

Geschichte des Dioxinwerts

Orange = Dioxinwert | Grün = Krebsfälle pro Jahr

Der Dioxinwert wurde erstmals in den 1970er Jahren erkannt, als erhöhte Konzentrationen in der Umwelt festgestellt wurden. Seitdem wurden Grenzwerte für Dioxine in verschiedenen Medien festgelegt, um die Exposition in der Bevölkerung zu minimieren. In der Europäischen Union gelten seit 2002 spezifische Grenzwerte für Dioxine in Lebensmitteln, einschließlich Eiern. Freilandeier waren jedoch bis zum 1. Januar 2005 von diesen Regelungen ausgenommen.

Wenn man bedenkt, dass man offiziell den Dioxin-Wert senken möchte um Krebserkrankunen entgegenzuwirken sollte folgende Tabelle nicht existieren dürfen:

Dioxinwerte in 5-Jahres-Schritten und Krebsneuerkrankungen
Jahr Dioxinwert Luft (fg/m³ WHO-TEQ) Dioxinwert Mensch (pg/g Fett) Dioxinwert Huhn (pg/g Fett) Geschätzte jährliche Krebsneuerkrankungen (Anzahl) Kommentar
1970 >1000 >20 >15 ca. 168.500 (Männer), ca. 179.000 (Frauen) Beginn intensiver industrieller Produktion, kaum Umweltregulierungen.
1975 800–1000 18–20 12–15 Daten nicht verfügbar Erste Erkenntnisse über Dioxinbelastung in der Umwelt.
1980 500–800 15–18 10–12 Daten nicht verfügbar Einführung nationaler Maßnahmen zur Reduktion von Schadstoffen.
1985 300–500 12–15 8–10 Daten nicht verfügbar Verbesserte Filtertechnologien in der Schwerindustrie.
1990 200–300 10–12 5–8 Daten nicht verfügbar Internationale Abkommen und Modernisierung von Industrieanlagen.
1995 100–200 7–10 3–5 Daten nicht verfügbar EU-weite Grenzwerte für Dioxine in Lebensmitteln.
2000 50–100 2–5 1–3 Daten nicht verfügbar Einführung strenger Regularien für Lebensmittel und Futtermittel.
2005 20–50 1–3 0,5–1 ca. 477.300 Erfolge der EU-Richtlinien: deutliche Reduktion der Werte.
2010 10–20 0,5–1 0,3–0,5 ca. 482.500 Dioxin-Skandal 2011: Belastetes Futtermittel wird öffentlich diskutiert.
2015 <10 <0,5 <0,3 ca. 493.200 Verstärkte Kontrollen in der Landwirtschaft und bessere Rückverfolgbarkeit.
2020 <5 <0,4 <0,2 ca. 504.166 Nachhaltige Produktionsweisen und verbesserte Überwachung etablieren sich.
2025 <2 <0,3 <0,1 Prognose ca. 510.000 Fortlaufende Optimierung von Produktions- und Überwachungstechnologien.

Es ist deutlich zu sehen, wie in Zeiten eines stark erhöhten Dioxinwertes die Krebserkrankungen eher niedrig waren und mit dem weiteren Sinken des Dioxinwertes die Krebserkrankungen stiegen. Hmm, das macht natürlich Sinn... nicht. Man könnte jetzt auch sagen, dass die steigende Zahl der Erkrankungen aus anderen Gründen zunimmt, aber was man in jedem Fall sagen kann, ist, dass die Tabelle eher so aussieht, als hätten Dioxin und Krebs keinen Zusammenhang.

Falls doch, hätten die Menschen um 1970 bei einem über 500-fach erhöhtem Wert ein bisschen mehr Krebs haben sollen. Nicht war? Und da gehe ich nicht einmal auf die Dioxinwerte zu Kriegszeiten von vor 1949 ein, die vermutlich um ein vielfaches höher gewesen sein mussten als bei den ersten Messungen um 1970.

Ein Skandal der anderen Art für mittelständische Unternehmen, aber ein "normaler" Prozess im wirtschaftlichen Getriebe, das "die" für uns geschaffen haben.

Da macht das Aufstehen morgens, bevor man zur Arbeit muss, gleich wieder richtig Spaß... nicht. Deshalb brauchen wir auch ordentlich Brot und Spiele, sonst würden wir uns am Ende noch mit echten Problemen befassen und uns so etwas nicht mehr bieten lassen. Heute redet kaum noch einer über den Dioxinskandal, d.h. "die" machen ihre Arbeit gut. Aber auch in anderen Bereichen wie beim Strophantin, MMS und vielen weiteren, sehen wir ein ähnliches Vorgehen, um die Konkurrenz vom Markt zu drängen. Es wird regelrecht über Leichen gegangen.

Der Dioxin-Skandal in der Eierproduktion

Anfang 2011, zu Zeiten der am niedrigsten gemessenen Dioxinwerte, wurden in Deutschland erhöhte Dioxinwerte in Eiern festgestellt. Ursache war angeblich die Verwendung von dioxinbelastetem Futterfett, das in die Futtermittelproduktion gelangt war. Ein zentraler Vorfall war die Lieferung von Dioxin-belasteten Fetten durch die Firma Harles und Jentzsch (deutsches Chemieunternehmen) an Futtermittelhersteller, was zu einer Kontamination der Eier führte. Hier der link zum Artike von Deutschlandfunk.de. Die Firma Harles und Jentzsch meldete dann am 1. Mai 2011 Insolvenz an.

Infolgedessen wurden über 4.700 landwirtschaftliche Betriebe vorsorglich gesperrt, hauptsächlich in Niedersachsen.

Die Verbraucher reagierten mit Kaufzurückhaltung, was zu einem Preisverfall bei Eiern und Schweinefleisch führte. Die Preise für Eier sanken um 30 Prozent, die für Schweinefleisch um rund 20 Prozent. Viele Betriebe gerieten dadurch in finanzielle Schwierigkeiten.

Auswirkungen auf Unternehmen:

  • Betroffene Betriebe: Laut Berichten des Umweltbundesamts und der Lebensmittelüberwachungsbehörden waren etwa 4.700 Betriebe in Deutschland betroffen, die mit belastetem Futtermittel in Kontakt gekommen waren. Dies betraf insbesondere Eierproduzenten, Fleischverarbeiter und Futtermittelhersteller.
  • Schließungen und Verkaufszwang: Es ist schwer, eine genaue Zahl der Betriebe zu nennen, die schließen mussten oder verkauft wurden, da viele Unternehmen durch den Skandal in finanzielle Schwierigkeiten gerieten und entweder vorübergehend ihre Produktion einstellten oder Betriebsstätten liquidierten. Laut verschiedenen Schätzungen mussten einige Dutzend Betriebe ihre Tätigkeit einstellen oder wurden von größeren Firmen aufgekauft.

Wirtschaftliche Auswirkungen und mögliche Profiteure

Der Preisverfall ermöglichte es der fleischverarbeitenden Industrie, Rohstoffe zu niedrigeren Preisen zu erwerben. Es wurde berichtet, dass einige Unternehmen die Gelegenheit nutzten, um günstig Fleisch einzukaufen und dieses für eine spätere Vermarktung einzufrieren.

Wer profitierte und wie?

Hier möchte ich nicht sagen, dass die unten aufgeführten Firmen direkt etwas damit zu tun hatten, auch die sind Teil eines größeren Uhrwerks. Von unten sieht man leider immer schlecht nach so weit oben, wir müssen uns mit den Fakten begnügen die vor uns liegen.

  1. Große Lebensmittelkonzerne:
    • Viele kleine, betroffene Eier- und Fleischproduzenten gerieten durch den Skandal in finanzielle Not und mussten entweder verkaufen oder Insolvenz anmelden.
    • Große Unternehmen, die über mehr Kapital und Ressourcen verfügten, konnten diese Märkte aufkaufen oder Produktionsstätten übernehmen. Dabei wurde der Markt zunehmend von einigen wenigen großen Playern dominiert. Einige Beispiele:
    • Eierproduzenten und Lebensmittelkonzerne wie Deutsche Egg oder Franziskus-Eier konnten von der Situation profitieren, indem sie Betriebe übernommen, die ihre Produktion eingestellt hatten. Diese Unternehmen profitierten von den zusätzlichen Marktanteilen, die durch den Rückzug kleinerer Betriebe und die Schließung von Konkurrenten entstanden.
    • Die Tönnies Group, als einer der größten Fleischproduzenten Deutschlands, konnte durch den Dioxin-Skandal in gewisser Weise an Marktanteilen gewinnen, da kleinere Betriebe gezwungen waren, ihre Produktion einzustellen oder zu verkaufen.
  2. Futtermittelhersteller:
    • Große Futtermittelhersteller profitierten ebenfalls von der Konsolidierung des Marktes. Unternehmen wie Cargill oder BayWa, die nicht direkt in den Skandal verwickelt waren, konnten sich Futtermittelabnehmer sichern und ihre Marktanteile erweitern, da andere, betroffene Produzenten und kleinere Anbieter ihre Produkte nicht mehr liefern konnten oder in Insolvenz gingen.
  3. Supermarktketten:
    • Auch große Supermarktketten wie Edeka, Rewe, und Lidl waren indirekt betroffen, da sie mit großen Mengen kontaminierter Eier und Fleischprodukte zu kämpfen hatten. In dieser Phase begannen einige Einzelhändler, Eier von größeren, zertifizierten Produzenten bevorzugt in ihr Sortiment aufzunehmen. Diese Ketten konnten somit von der Unsicherheit der Verbraucher profitieren, die nach sichereren und zuverlässigen Produkten suchten.

Der Skandal führte zu einer Marktkonzentration und Übernahmen, bei denen größere Unternehmen die Schwächen kleinerer Betriebe ausnutzten.

Marktverschiebungen und Preisveränderungen führten zu einer Umverteilung von Marktanteilen zugunsten der größeren, besser finanzierten Unternehmen. So ist halt die freie Marktwirtschaft, vor Gericht leider nicht nachweisbar.

Unausgesprochene Profiteure:

  • Finanzinvestoren und Private Equity Firmen könnten ebenfalls indirekt profitiert haben, indem sie Anteile von Unternehmen kauften, die in Not waren, und diese dann gewinnbringend veräußerten.

Dies sind allgemeine Marktmechanismen, die oft nach großen Krisen wie dem Dioxin-Skandal auftreten, und sie bieten eine gewisse Perspektive darauf, wie bestimmte Akteure aus der Krise Vorteile ziehen konnten.

Vergleichbare Beispiele

Ähnliche Vorfälle mit Eiern gab es bereits in der Vergangenheit. So wurden beispielsweise 2005 in Freilandeiern erhöhte Dioxinwerte festgestellt, die angeblich auf belastete Böden zurückzuführen waren.

Fazit

Der Dioxin-Skandal in der Eierproduktion zeigt wie nutzlose Informationen geschickt instrumentalisiert werden können. "Die" sind offensichtlich etwas früher aufgestanden als das einfache, gutgläubig- und hart arbeitende Fußvolk. Geschichten wie diese sollen allerdings nicht entmutigen, sie sollen nur zeigen was und wie manchmal so passiert. Es ist meiner Meinung nach nur gut, wenn man auf dem Schirm hat wie manche Spieler dieses Spiel hier spielen.