Enzian

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Enzian. Bild: https://pixabay.com/de/photos/enziane-blumen-gentiana-3360029/

ACHTUNG: Dieser Artikel ist noch unter Bearbeitung. Es gibt sehr viele Enzian Arten. Von allen kann man die Wurzel verwenden, aber nicht den Rest der Pflanze.

Enzian (Gentiana) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae). Die Pflanzen sind bekannt für ihre intensiv blauen Blüten und ihre heilenden Eigenschaften.

Abstammung und geschichtliches

Die Gattung Enzian umfasst etwa 400 Arten und ist in den gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre sowie in den Gebirgen der Tropen zu finden. Bereits in der Antike wurde der Enzian wegen seiner medizinischen Eigenschaften geschätzt. Plinius der Ältere erwähnte ihn als Heilmittel gegen die Pest. Im Mittelalter wurde der Enzian zur Stärkung und zur Behandlung von Magenbeschwerden genutzt.

Vorkommen und Erkennungsmerkmale

Enzian wächst bevorzugt in alpinen und subalpinen Regionen auf kalkhaltigen Böden. Er ist eine mehrjährige Pflanze, die eine Höhe von 10 bis 60 cm erreichen kann. Die Blätter sind lanzettlich und gegenständig angeordnet. Die Blüten sind trichterförmig und meist leuchtend blau, können aber auch weiß, gelb oder purpur sein. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August.

Bevorzugte Standorte und Vermehrung

Enzian bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte auf kalkhaltigen, gut durchlässigen Böden. Die Vermehrung erfolgt durch Samen, die im Frühjahr oder Herbst gesät werden können. Einige Arten können auch durch Teilung der Wurzelstöcke vermehrt werden.

Erntezeit

Die Wurzeln des Enzians werden im Herbst, nach dem Absterben der oberirdischen Teile, geerntet. Sie sollten gründlich gereinigt und anschließend getrocknet werden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoff Menge (pro 100g frische Pflanze) Menge (pro 100g getrocknete Pflanze) Beschreibung
Bitterstoffe 2 g 6 g Fördern die Verdauung und den Appetit
Iridoide 0,5 g 1,5 g Entzündungshemmend und immunmodulierend
Flavonoide 0,3 g 1 g Antioxidativ und antimikrobiell
Triterpene 0,2 g 0,6 g Antiinflammatorisch

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Enzian wird traditionell zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden verwendet:

  • Verdauungsbeschwerden: Fördert die Verdauung und den Appetit, lindert Blähungen und Völlegefühl.
  • Leber- und Gallenbeschwerden: Unterstützt die Funktion von Leber und Galle.
  • Fieber und Infektionen: Wirkt fiebersenkend und entzündungshemmend.
  • Schwächezustände: Stärkt und belebt den Körper bei Erschöpfung und Müdigkeit.

Anwendungen in der Volksmedizin

  • Tee: Ein Tee aus Enzianwurzel kann bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit helfen. Hierfür 1 Teelöffel getrocknete Wurzel mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
  • Tinktur: Eine Tinktur aus Enzianwurzel kann zur Unterstützung der Leber- und Gallenfunktion eingenommen werden. 20 Tropfen in etwas Wasser verdünnt, 2-3 Mal täglich.
  • Wein: Enzianwein wird zur Stärkung und bei Fieber eingesetzt. 50 g getrocknete Wurzel in 1 Liter Wein 10 Tage ziehen lassen, dann abseihen und 2 Mal täglich ein kleines Glas trinken.

Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse

Moderne Studien haben die positiven Wirkungen der Bitterstoffe im Enzian auf die Verdauung bestätigt. Die enthaltenen Iridoide und Flavonoide haben entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften. Weiterführende Studien untersuchen das Potenzial des Enzians bei der Behandlung von chronischen Entzündungen und Lebererkrankungen.

Anwendungsbeispiele

Verdauungsbeschwerden
  • Zutaten:
    • 1 Teelöffel getrocknete Enzianwurzel
    • 250 ml heißes Wasser
  • Zubereitung:
    • 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen
    • 2-3 Mal täglich trinken
Leber- und Gallenbeschwerden
  • Zutaten:
    • 20 Tropfen Enziantinktur in etwas Wasser
  • Einnahme:
    • 2-3 Mal täglich einnehmen
Schwächezustände
  • Zutaten:
    • 50 g getrocknete Enzianwurzel
    • 1 Liter Wein
  • Zubereitung:
    • 10 Tage ziehen lassen, dann abseihen
    • 2 Mal täglich ein kleines Glas trinken

Quellen

Heilpflanzenwissen

Naturheilkunde.de

Arzneipflanzenlexikon