Hagebutte

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Bild: https://pixabay.com/de/photos/hagebutte-obst-rosa-busch-3527443/

Die Hagebutte (Rosa canina), auch Hunds-Rose genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch und wurde bereits in der Antike für ihre medizinischen Eigenschaften genutzt. Der Name "Hagebutte" leitet sich aus dem Althochdeutschen "haganaputta" ab, was so viel wie Heckenrose bedeutet.

Erkennungsmerkmale

Hagebutten sind die leuchtend roten, ovalen bis runden Früchte der Hunds-Rose. Diese strauchige Pflanze kann bis zu 3 Meter hoch werden und hat gebogene, stachelige Zweige. Die Blätter sind gefiedert, und die Blüten sind rosa bis weiß, mit einem Durchmesser von etwa 5 cm. Nach der Blüte im Frühjahr entwickeln sich die Früchte, die im Herbst reif sind.

Vorkommen und Vermehrung

Hagebuttensträucher wachsen bevorzugt in Hecken, an Waldrändern, Böschungen und in lichten Wäldern. Die Pflanze vermehrt sich durch Samen, die von Tieren verbreitet werden, sowie durch Wurzelausläufer.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die Früchte der Hagebutte werden im Herbst, nach den ersten Frostnächten, geerntet, da sie dann ihren höchsten Vitamin-C-Gehalt aufweisen. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und nährstoffreiche, gut durchlässige Böden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Hagebutten pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Vitamin C 426 1200 Stärkt das Immunsystem und wirkt antioxidativ.
Vitamin A 217 500 Unterstützt die Sehkraft und die Hautgesundheit.
Flavonoide 400 1500 Wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Pektin 15 50 Fördert die Verdauung und senkt den Cholesterinspiegel.
Tannine 50 200 Wirken adstringierend und entzündungshemmend.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Hagebutten sind bekannt für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt, der das Immunsystem stärkt und vor Erkältungen schützt. Sie wirken entzündungshemmend, antioxidativ, adstringierend und leicht harntreibend. Hagebutten werden in der Volksmedizin bei Gelenkbeschwerden, Harnwegsinfektionen, Verdauungsproblemen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

Anwendungen in der Volksmedizin

Gelenkbeschwerden: Hagebuttentee oder -pulver kann entzündliche Gelenkerkrankungen wie Arthritis lindern.

Immunsystemstärkung: Hagebuttenmarmelade oder -sirup liefert eine hohe Dosis Vitamin C zur Vorbeugung von Erkältungen.

Harnwegsinfektionen: Hagebuttentee wirkt harntreibend und hilft, die Harnwege zu spülen und Infektionen vorzubeugen.

Verdauungsprobleme: Der hohe Gehalt an Pektin und Ballaststoffen in Hagebutten unterstützt die Verdauung und kann bei Magenbeschwerden und Verstopfung helfen.

Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse

Moderne Studien bestätigen die traditionelle Anwendung von Hagebutten. Sie zeigen, dass Hagebuttenextrakte entzündungshemmende Eigenschaften haben, die bei Gelenkerkrankungen helfen können. Der hohe Gehalt an Vitamin C und Antioxidantien trägt zur Stärkung des Immunsystems bei und schützt die Zellen vor oxidativem Stress.

Anwendbare Rezepte

Hagebuttentee: Zwei Teelöffel getrocknete Hagebuttenschalen mit 250 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Bei Bedarf mit Honig süßen und dreimal täglich trinken.

Hagebuttenmarmelade: 1 kg Hagebutten entkernen, mit 500 g Zucker und dem Saft einer Zitrone aufkochen. Pürieren und durch ein Sieb streichen. In Gläser abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Hagebuttensirup: 500 g Hagebutten mit 1 Liter Wasser 30 Minuten köcheln lassen. Abseihen, mit 500 g Zucker aufkochen und in Flaschen abfüllen. Täglich einen Esslöffel einnehmen.