Hagebuttenschalen

Hagebuttenschalen (Rosa canina fructus) stammen von der Hunds-Rose (Rosa canina), die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Diese Pflanze ist in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch. Die Verwendung von Hagebuttenschalen reicht weit in die Antike zurück, wo sie aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts geschätzt wurden. In Zeiten von Vitaminmangel, wie während des Zweiten Weltkriegs, wurden Hagebuttenschalen als wichtiger Nährstofflieferant verwendet.
Erkennungsmerkmale
Hagebuttenschalen sind die getrockneten Fruchtschalen der Hunds-Rose. Die Schalen sind leuchtend rot und enthalten eine Vielzahl von winzigen Härchen. Sie sind oval bis rund und etwa 1 bis 2 cm groß. Sie besitzen einen charakteristisch süß-säuerlichen Geschmack.
Vorkommen und Vermehrung
Die Hunds-Rose, von der die Hagebuttenschalen stammen, wächst bevorzugt in Hecken, an Waldrändern, Böschungen und in lichten Wäldern. Die Pflanze vermehrt sich durch Samen, die von Tieren verbreitet werden, sowie durch Wurzelausläufer.
Erntezeit und bevorzugte Standorte
Die Früchte der Hunds-Rose werden im Herbst, nach den ersten Frostnächten, geerntet. Dann haben sie ihren höchsten Vitamin-C-Gehalt. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und nährstoffreiche, gut durchlässige Böden.
Inhaltsstoffe
Stoff | Frisch (mg) | Getrocknet (mg) | Beschreibung |
---|---|---|---|
Vitamin C | 426 | 1200 | Stärkt das Immunsystem und wirkt antioxidativ. |
Vitamin A | 217 | 500 | Unterstützt die Sehkraft und die Hautgesundheit. |
Flavonoide | 400 | 1500 | Wirken antioxidativ und entzündungshemmend. |
Pektin | 15 | 50 | Fördert die Verdauung und senkt den Cholesterinspiegel. |
Tannine | 50 | 200 | Wirken adstringierend und entzündungshemmend. |
Heilende Wirkung und medizinische Anwendung
Hagebuttenschalen sind bekannt für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt, der das Immunsystem stärkt und vor Erkältungen schützt. Sie wirken entzündungshemmend, antioxidativ, adstringierend und leicht harntreibend. Hagebuttenschalen werden in der Volksmedizin bei Gelenkbeschwerden, Harnwegsinfektionen, Verdauungsproblemen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.
Anwendungen in der Volksmedizin
Gelenkbeschwerden: Hagebuttentee oder -pulver kann entzündliche Gelenkerkrankungen wie Arthritis lindern.
Immunsystemstärkung: Hagebuttenmarmelade oder -sirup liefert eine hohe Dosis Vitamin C zur Vorbeugung von Erkältungen.
Harnwegsinfektionen: Hagebuttentee wirkt harntreibend und hilft, die Harnwege zu spülen und Infektionen vorzubeugen.
Verdauungsprobleme: Der hohe Gehalt an Pektin und Ballaststoffen in Hagebuttenschalen unterstützt die Verdauung und kann bei Magenbeschwerden und Verstopfung helfen.
Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse
Moderne Studien bestätigen die traditionelle Anwendung von Hagebuttenschalen. Sie zeigen, dass Hagebuttenextrakte entzündungshemmende Eigenschaften haben, die bei Gelenkerkrankungen helfen können. Der hohe Gehalt an Vitamin C und Antioxidantien trägt zur Stärkung des Immunsystems bei und schützt die Zellen vor oxidativem Stress.
Anwendbare Rezepte
Hagebuttentee: Zwei Teelöffel getrocknete Hagebuttenschalen mit 250 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Bei Bedarf mit Honig süßen und dreimal täglich trinken.
Hagebuttenmarmelade: 1 kg Hagebutten entkernen, mit 500 g Zucker und dem Saft einer Zitrone aufkochen. Pürieren und durch ein Sieb streichen. In Gläser abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.
Hagebuttensirup: 500 g Hagebutten mit 1 Liter Wasser 30 Minuten köcheln lassen. Abseihen, mit 500 g Zucker aufkochen und in Flaschen abfüllen. Täglich einen Esslöffel einnehmen.