Hauhechel

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Bild: Wikipedia

Die Hauhechel (Ononis spinosa), auch Dornige Hauhechel genannt, gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Die Pflanze ist in Europa und Westasien heimisch und wächst bevorzugt auf trockenen Wiesen und Weiden, an Wegrändern und auf Brachland. Historisch gesehen wurde die Hauhechel bereits in der Antike als Heilpflanze verwendet. Hippokrates erwähnte ihre harntreibenden Eigenschaften und im Mittelalter wurde sie gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt.

Erkennungsmerkmale

Die Hauhechel ist ein ausdauernder Halbstrauch, der eine Wuchshöhe von 30 bis 100 cm erreicht. Die Stängel sind stark verzweigt und dicht mit Dornen besetzt. Die Blätter sind klein, unpaarig gefiedert und behaart. Die Blüten sind rosa bis violett und erscheinen von Juni bis September. Die Wurzeln sind dick und kräftig, was der Pflanze ihren Namen "Hauhechel" eingebracht hat.

Vorkommen und Vermehrung

Hauhechel wächst bevorzugt auf trockenen, kalkhaltigen Böden und ist in weiten Teilen Europas und Westasiens verbreitet. Sie vermehrt sich sowohl durch Samen als auch vegetativ durch Wurzelausläufer.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die Hauhechel wird im Spätsommer geerntet, wenn die Wurzeln den höchsten Gehalt an Wirkstoffen aufweisen. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte auf trockenen, kalkhaltigen Böden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Hauhechel pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Ätherische Öle 15 45 Wirken entzündungshemmend und antibakteriell.
Flavonoide 30 90 Haben antioxidative Eigenschaften.
Isoflavone 20 60 Wirken hormonell ausgleichend.
Gerbstoffe 25 75 Wirken adstringierend und entzündungshemmend.
Triterpene 10 30 Fördern die Heilung von Gewebe.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Hauhechel ist bekannt für ihre harntreibenden, entzündungshemmenden und adstringierenden Eigenschaften. Sie wird traditionell zur Behandlung von Harnwegsinfektionen, Nieren- und Blasensteinen, Gicht und Rheuma eingesetzt. Die Wurzeln der Pflanze sind der Hauptbestandteil der medizinischen Anwendungen.

Anwendungen in der Volksmedizin

Harnwegsinfektionen: Hauhechelwurzel-Tee wird zur Durchspülung der Harnwege und zur Linderung von Infektionen eingesetzt.

Nieren- und Blasensteine: Regelmäßiger Konsum von Hauhechel-Tee kann helfen, Nieren- und Blasensteine aufzulösen und auszuspülen.

Gicht und Rheuma: Hauhechel hat entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Behandlung von Gicht und rheumatischen Beschwerden hilfreich sein können.

Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse

Moderne Studien haben die traditionellen Anwendungen der Hauhechel bestätigt. Die harntreibenden Eigenschaften wurden durch wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen, und die entzündungshemmenden Wirkungen der enthaltenen Flavonoide und Triterpene sind gut dokumentiert .

Anwendbare Rezepte

Hauhechelwurzel-Tee: Zwei Teelöffel getrocknete Hauhechelwurzel mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Dreimal täglich eine Tasse trinken.

Hauhecheltinktur: 100 g getrocknete Hauhechelwurzel in 500 ml Alkohol (40%) für zwei Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen. Täglich 20 Tropfen einnehmen.

Hauhechelbad: 100 g getrocknete Hauhechelwurzel in 1 Liter Wasser 20 Minuten köcheln lassen, abseihen und dem Badewasser hinzufügen. Hilft bei rheumatischen Beschwerden.

Quellen

  • [1] "Die Hauhechel - Ein unterschätztes Heilkraut", Heilkräuterverzeichnis. URL: [1]
  • [2] "Studien zur Wirksamkeit von Ononis spinosa", Phytomedizin. URL: [2]
  • "Hauhechel in der Volksmedizin", Kräuterwissen. URL: [3]