Kalmus

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Kalmus, wissenschaftlich als Acorus calamus bekannt, gehört zur Familie der Acoraceae. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Asien, wurde aber im Mittelalter nach Europa gebracht und wird seitdem in der traditionellen Medizin verwendet. In der Antike nutzten die Ägypter Kalmus als Duftstoff und Heilmittel. Auch in der chinesischen und ayurvedischen Medizin spielte Kalmus eine bedeutende Rolle.

Erkennungsmerkmale

Kalmus ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Die langen, schwertförmigen Blätter sind aromatisch und schilfartig. Die Pflanze bildet einen charakteristischen Kolben mit kleinen, gelblich-grünen Blüten. Die Wurzel, das Rhizom, ist stark verzweigt, gelblich und duftet würzig.

Vorkommen und Vermehrung

Kalmus wächst bevorzugt in feuchten Gebieten wie an Ufern von Teichen, Flüssen und Seen. Die Pflanze ist in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch Teilung des Rhizoms im Frühjahr oder Herbst.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die Rhizome des Kalmus werden im Herbst geerntet. Bevorzugte Standorte sind feuchte, nährstoffreiche Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe des Kalmus pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Ätherische Öle 10 30 Wirken entzündungshemmend und krampflösend.
Bitterstoffe 20 60 Fördern die Verdauung und wirken appetitanregend.
Gerbstoffe 15 45 Haben adstringierende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Schleimstoffe 5 15 Beruhigen die Schleimhäute und wirken reizmildernd.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Kalmus hat entzündungshemmende, krampflösende, verdauungsfördernde und beruhigende Eigenschaften. Es wird traditionell zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Krämpfen und Entzündungen der Atemwege eingesetzt.

Anwendungen in der Volksmedizin

Verdauungsbeschwerden: Kalmuswurzel wird als Tee oder Tinktur eingenommen, um die Verdauung zu fördern und Magen-Darm-Beschwerden zu lindern.

Appetitlosigkeit: Kalmuswurzel wirkt appetitanregend und kann vor den Mahlzeiten eingenommen werden.

Magen-Darm-Krämpfe: Die krampflösenden Eigenschaften des Kalmus helfen bei der Linderung von Bauchkrämpfen.

Entzündungen der Atemwege: Kalmustee kann bei Entzündungen der Atemwege beruhigend wirken.

Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse

Studien haben gezeigt, dass die in Kalmus enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe positive Auswirkungen auf die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden haben können. Die entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften wurden ebenfalls bestätigt.

Anwendbare Rezepte

Kalmus-Tee: Ein Teelöffel getrocknete Kalmuswurzel mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Vor den Mahlzeiten trinken.

Kalmus-Tinktur: Getrocknete Kalmuswurzel in Alkohol einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Die Tinktur bei Bedarf in Wasser verdünnt einnehmen.

Kalmus-Wein: Ein Esslöffel getrocknete Kalmuswurzel in eine Flasche Weißwein geben und für zwei Wochen ziehen lassen. Ein Glas vor den Mahlzeiten trinken.

Studienergebnisse und Quellen