Lavendel

Lavendel (Lavandula) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist in der Mittelmeerregion heimisch. Die Pflanze wird seit der Antike geschätzt, sowohl als Heilpflanze als auch als aromatisches Gewürz. Bereits die Römer nutzten Lavendel in Bädern und zur Wundbehandlung. Im Mittelalter war Lavendel ein wichtiges Heilmittel in den Klostergärten Europas.
Erkennungsmerkmale
Lavendel ist ein ausdauernder Strauch, der eine Höhe von bis zu 1 Meter erreichen kann. Die Pflanze hat schmale, graugrüne Blätter und kleine, violette Blüten, die in dichten, endständigen Ähren angeordnet sind. Der Duft der Blüten ist intensiv und charakteristisch.
Vorkommen und Vermehrung
Lavendel wächst in sonnigen, trockenen und gut durchlässigen Böden. Er ist vor allem in den Mittelmeerländern verbreitet, wird aber auch in anderen Teilen der Welt kultiviert. Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Stecklinge, die im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden.
Erntezeit und bevorzugte Standorte
Die beste Erntezeit für Lavendelblüten ist im Hochsommer, wenn die Blüten vollständig geöffnet sind. Lavendel bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden und verträgt auch Trockenheit gut.
Inhaltsstoffe
Stoff | Frisch (mg) | Getrocknet (mg) | Beschreibung |
---|---|---|---|
Ätherische Öle | 1.5 | 3.0 | Enthält Linalool und Linalylacetat, die beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften haben. |
Gerbstoffe | 12.0 | 40.0 | Wirken adstringierend und antioxidativ. |
Flavonoide | 30.0 | 80.0 | Wirken entzündungshemmend und antioxidativ. |
Cumarine | 10.0 | 30.0 | Haben krampflösende und beruhigende Eigenschaften. |
Saponine | 2.0 | 5.0 | Fördern die Schleimproduktion und wirken schleimlösend. |
Heilende Wirkung und medizinische Anwendung
Lavendel hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile und wird in der Naturheilkunde vielseitig eingesetzt. Medizinische Anwendungen umfassen die Behandlung von:
- Schlafstörungen
- Nervosität und Stress
- Kopfschmerzen
- Hautentzündungen
- Verdauungsbeschwerden
Anwendungen in der Volksmedizin
Schlafstörungen: Lavendel wird traditionell zur Förderung eines erholsamen Schlafs verwendet.
Nervosität und Stress: Lavendelöl kann zur Beruhigung bei Stress und Angstzuständen beitragen.
Kopfschmerzen: Lavendelöl oder -tee kann lindernd bei Kopfschmerzen wirken.
Hautentzündungen: Lavendel wirkt entzündungshemmend und kann bei Hautproblemen wie Akne und Ekzemen helfen.
Verdauungsbeschwerden: Lavendeltee unterstützt die Verdauung und kann Blähungen lindern.
Verwechslungsarten und Unterscheidungsmerkmale
Lavendel kann mit anderen Lippenblütlern wie Salbei oder Rosmarin verwechselt werden. Ein charakteristisches Merkmal ist der intensive, süße Duft der Blüten, der sich deutlich von anderen Pflanzen unterscheidet.
Anwendbare Rezepte
Lavendeltee: Ein Teelöffel getrocknete Lavendelblüten mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Hilft bei Schlafstörungen und Stress.
Lavendelkissen: Getrocknete Lavendelblüten in ein kleines Kissen füllen und neben das Kopfkissen legen. Fördert den Schlaf und beruhigt.
Lavendelsirup: 500 ml Wasser mit 500 g Zucker und einer Handvoll Lavendelblüten aufkochen, abseihen und abfüllen. Ein aromatisches Getränk für heiße Sommertage.