Mistel

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Bild: https://pixabay.com/de/photos/mistel-baum-parasit-natur-2684556/

Die Mistel (Viscum album) ist eine immergrüne Halbschmarotzerpflanze, die zur Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae) gehört. Ursprünglich in Europa, Nordafrika und Westasien beheimatet, wurde sie in der Antike und im Mittelalter wegen ihrer vermeintlich magischen und heilenden Kräfte geschätzt. In der keltischen Mythologie galt die Mistel als heilig und wurde bei rituellen Zeremonien verwendet.

Erkennungsmerkmale

Mistel ist eine kugelförmige Pflanze, die auf verschiedenen Bäumen wächst. Sie hat lederartige, ovale Blätter und bildet gelblich-grüne, kleine Blüten. Im Winter trägt die Mistel weiße, klebrige Beeren, die für Menschen giftig sind, aber von Vögeln verbreitet werden.

Vorkommen und Vermehrung

Die Mistel wächst als Halbschmarotzer auf Laub- und Nadelbäumen, insbesondere auf Apfelbäumen, Pappeln, Linden und Tannen. Sie bevorzugt milde, gemäßigte Klimazonen und wird durch Samen verbreitet, die von Vögeln auf die Äste der Wirtsbäume geschmiert werden.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die beste Erntezeit für Mistel ist im Winter, wenn die Beeren reif sind. Bevorzugte Standorte sind Wälder und Obstplantagen, wo sie auf den Bäumen wächst.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Mistel pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Viscotoxine 0,1 0,3 Cytotoxische Proteine mit potenzieller krebshemmender Wirkung.
Lektine 0,2 0,5 Immunmodulatorische Proteine.
Flavonoide 1,2 2,5 Antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Polysaccharide 3,0 5,0 Unterstützen das Immunsystem.
Aminosäuren 50,0 100,0 Wichtige Bausteine für Proteine.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Mistel wird wegen ihrer immunmodulatorischen und krebshemmenden Eigenschaften geschätzt und in verschiedenen medizinischen Anwendungen genutzt. Diese umfassen die Behandlung von:

  • Bluthochdruck
  • Krebs
  • Gelenkbeschwerden
  • Nervosität und Angstzuständen

Anwendungen in der Volksmedizin

Bluthochdruck:

  • Misteltee: 1 Teelöffel getrocknete Mistelblätter mit kaltem Wasser ansetzen, über Nacht ziehen lassen und am nächsten Tag abseihen. Morgens und abends trinken.

Krebs:

  • Mistelextrakt: Unter ärztlicher Aufsicht injiziert. Wird in der anthroposophischen Medizin als ergänzende Therapie eingesetzt.

Gelenkbeschwerden:

  • Mistelkompressen: Getrocknete Mistelblätter mit heißem Wasser übergießen, auf ein Tuch geben und auf die schmerzende Stelle legen. Wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Nervosität und Angstzuständen:

  • Misteltropfen: Ein paar Tropfen Misteltinktur in Wasser geben und trinken. Beruhigt die Nerven und fördert die Entspannung.

Verwechslungsarten und Unterscheidungsmerkmale

Mistel kann mit anderen parasitären Pflanzen wie der Eichenmistel (Loranthus europaeus) verwechselt werden. Die Eichenmistel hat hellere Blätter und gelbliche Beeren, während die echte Mistel weiße Beeren hat.

Anwendbare Rezepte

Mistel-Honig:

  • Zutaten: 1 Handvoll frische Mistelblätter, 500g Honig
  • Zubereitung: Mistelblätter klein schneiden und in den Honig rühren. Einige Wochen ziehen lassen und bei Bedarf verwenden.

Mistel-Badesalz:

  • Zutaten: 200g grobes Meersalz, 2 Handvoll getrocknete Mistelblätter
  • Zubereitung: Mistelblätter mit dem Meersalz vermischen und in ein Glas füllen. Ein paar Esslöffel ins Badewasser geben.

Mistel-Limonade:

  • Zutaten: 1 Handvoll frische Mistelblätter, 1 Liter Wasser, 2 Zitronen, 2 Esslöffel Honig
  • Zubereitung: Mistelblätter und Zitronenscheiben ins Wasser geben, Honig hinzufügen und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Erfrischendes Getränk für heiße Tage.