Rosmarin

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Bild: https://pixabay.com/de/photos/rosmarin-kr%C3%A4uter-gew%C3%BCrze-6703377/

Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist eine immergrüne Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Ursprünglich stammt der Rosmarin aus dem Mittelmeerraum. Bereits in der Antike wurde Rosmarin von den Griechen und Römern als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Im Mittelalter fand er seinen Weg nach Mitteleuropa und wurde in Klostergärten kultiviert.

Erkennungsmerkmale

Rosmarin ist ein immergrüner Strauch, der eine Höhe von bis zu 2 Metern erreichen kann. Er hat nadelförmige, ledrige Blätter, die auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite silbrig-weiß sind. Die Blüten sind blassblau bis violett und erscheinen in den Frühjahrs- und Sommermonaten. Der Duft ist aromatisch-würzig.

Vorkommen und Vermehrung

Rosmarin bevorzugt sonnige, warme Standorte und durchlässige, kalkhaltige Böden. Er ist im Mittelmeerraum heimisch, wird aber auch in anderen Regionen mit geeignetem Klima angebaut. Die Vermehrung erfolgt meist durch Stecklinge im Frühjahr oder Herbst.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die Blätter des Rosmarins können das ganze Jahr über geerntet werden, wobei die Konzentration der ätherischen Öle im Sommer am höchsten ist. Bevorzugte Standorte sind sonnige Gärten, Balkone und Terrassen.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Rosmarin pro 100g (ungefähre Angaben)
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Ätherische Öle 1200 - 2500 3500 - 4500 Hauptsächlich Cineol, Campher, α-Pinen; wirken entzündungshemmend, antimikrobiell und durchblutungsfördernd.
Flavonoide 900 - 1500 2800 - 3500 Antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Rosmarinsäure 600 - 1200 1800 - 2500 Hat antioxidative, antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkungen.
Bitterstoffe 700 - 1400 2000 - 2800 Unterstützen die Verdauung.
Gerbstoffe 500 - 1000 1500 - 2200 Wirken zusammenziehend und entzündungshemmend.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Rosmarin wird aufgrund seiner vielseitigen Inhaltsstoffe in der Naturheilkunde geschätzt. Er wird traditionell bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, unter anderem bei:

  • Verdauungsbeschwerden (z.B. Blähungen, Völlegefühl)
  • Muskelschmerzen und rheumatischen Beschwerden
  • Kreislaufproblemen (z.B. niedrigem Blutdruck)
  • Hautproblemen (z.B. zur Wundheilung)
  • Atemwegserkrankungen (z.B. zur Schleimlösung)
  • Konzentrationsschwäche

Anwendungen in der Volksmedizin

Verdauungsbeschwerden:

  • Rosmarintee: 1 TL getrocknete Rosmarinblätter mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. 2-3 Tassen täglich trinken.
  • Rosmarinwein: 20 g getrocknete Rosmarinblätter in 1 Liter Weißwein ansetzen, 1 Woche ziehen lassen, dann abseihen. Vor oder nach dem Essen ein kleines Glas trinken.

Muskelschmerzen und rheumatische Beschwerden:

  • Rosmarinöl: Frische oder getrocknete Rosmarinzweige in Olivenöl einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Das Öl abseihen und zur Massage verwenden.
  • Rosmarin-Bad: 2 Handvoll Rosmarinzweige in 1 Liter heißem Wasser 20 Minuten ziehen lassen. Das abgeseihte Wasser in das Badewasser geben und 15-20 Minuten darin baden.

Kreislaufprobleme:

  • Rosmarin-Tinktur: 20 g getrocknete Rosmarinblätter mit 100 ml Alkohol (40%) übergießen und 2 Wochen ziehen lassen, dann abseihen. 2-3 mal täglich 10-15 Tropfen einnehmen.

Hautprobleme:

  • Rosmarinsalbe: 100 g frische Rosmarinzweige in 500 ml Olivenöl einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Das Öl abseihen und mit 50 g Bienenwachs schmelzen. Die Salbe auf betroffene Hautstellen auftragen. (Alternativ kann auch Rosmarinöl verwendet werden).

Atemwegserkrankungen:

  • Rosmarininhalation: 1 Handvoll Rosmarinzweige in eine Schüssel mit heißem Wasser geben und den Dampf inhalieren. (Vorsicht: Nicht bei Asthma anwenden!)

Verwechslungsgefahr und Unterscheidungsmerkmale

Rosmarin kann mit Lavendel verwechselt werden, da beide ähnliche nadelförmige Blätter und Blüten haben können. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist der charakteristische, starke, harzig-würzige Duft des Rosmarins im Vergleich zum süßlich-blumigen Duft des Lavendels. Auch die Blätter des Lavendels sind meist etwas weicher.

Verwendung als Droge oder psychoaktive Substanz

Rosmarin hat keine stark psychoaktive Wirkung. Die enthaltenen ätherischen Öle können jedoch stimmungsaufhellend und anregend wirken. In höheren Dosen können sie Kopfschmerzen verursachen. Es gibt keine traditionelle Verwendung von Rosmarin als Rauschmittel.