Rudolf Steiner

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Rudolf Joseph Lorenz Steiner (* 27. Februar 1861 in Murakirály, Kaisertum Österreich, heute Donji Kraljevec, Kroatien; † 30. März 1925 in Dornach, Schweiz) war ein österreichischer Esoteriker, Sozialreformer, Architekt, Anthroposoph und Begründer der Waldorfpädagogik und der biodynamischen Landwirtschaft.

Rudolf Steiner um 1900

Biographie

Kindheit und Ausbildung

Rudolf Steiner wurde 1861 als Sohn von Johann Steiner und Franziska Blie geboren. Sein Vater war zunächst als Förster tätig und später als Telegrafist bei der Südbahn. Die Familie zog häufig um, und Steiner besuchte verschiedene Schulen. Seine erste spirituelle Erfahrung hatte er im Alter von neun Jahren, als er den Geist seiner verstorbenen Tante sah.[1]

Steiner besuchte ab 1872 die Realschule in Wiener Neustadt und später die Technische Hochschule in Wien, wo er Mathematik, Physik, Chemie, Botanik, Biologie, Literatur und Philosophie studierte. Während seiner Studienzeit war er als Naturwissenschaftsredakteur für eine neue Ausgabe von Goethes Werken tätig, was ihm große Anerkennung einbrachte.[1]

Weimar und Berlin

1890 zog Steiner nach Weimar, wo er am Goethe-Schiller-Archiv arbeitete und seine Dissertation "Wahrheit und Wissenschaft" abschloss. 1894 veröffentlichte er "Die Philosophie der Freiheit". 1897 zog er nach Berlin, wo er als Herausgeber mehrerer Zeitschriften tätig war und begann, öffentliche Vorträge zu halten.[1][2]

Theosophische Gesellschaft und Gründung der Anthroposophie

1902 trat Steiner der Theosophischen Gesellschaft bei und wurde Generalsekretär der deutschen Sektion. Er entwickelte jedoch bald seine eigene spirituelle Philosophie, die er Anthroposophie nannte. 1912 trennte er sich von der Theosophischen Gesellschaft und gründete die Anthroposophische Gesellschaft.[1][2]

Waldorfpädagogik und andere Initiativen

1919 gründete Steiner die erste Waldorfschule in Stuttgart auf Einladung von Emil Molt, dem Direktor der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik. Die Waldorfpädagogik basiert auf Steiners Erkenntnissen über die menschliche Entwicklung und zielt darauf ab, die intellektuellen, künstlerischen und praktischen Fähigkeiten der Schüler gleichermaßen zu fördern.[3]

Steiner entwickelte auch die biodynamische Landwirtschaft, eine nachhaltige und spirituell orientierte Form der Landwirtschaft, und die anthroposophische Medizin, die einen ganzheitlichen Ansatz zur Heilung verfolgt.[1]

Späte Jahre und Tod

In den letzten Jahren seines Lebens widmete sich Steiner der Weiterentwicklung der anthroposophischen Bewegung und dem Bau des Goetheanum in Dornach, Schweiz, das als Zentrum der anthroposophischen Aktivitäten dient. Er starb am 30. März 1925 in Dornach.[1][2]

Veröffentlichungen

Steiner war ein produktiver Autor und hat eine Vielzahl von Büchern, Aufsätzen und Vorträgen veröffentlicht. Einige seiner bedeutendsten Werke sind:

  • Die Philosophie der Freiheit (1894)
  • Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? (1904)
  • Die Geheimwissenschaft im Umriss (1910)
  • Von Seelenrätseln (1917)
  • Die Kernpunkte der sozialen Frage (1919)

Einfluss und Vermächtnis

Steiners Ideen haben einen nachhaltigen Einfluss auf verschiedene Bereiche, darunter Bildung, Landwirtschaft, Medizin und Kunst. Die von ihm gegründeten Institutionen, wie die Waldorfschulen und biodynamische Landwirtschaftsbetriebe, existieren bis heute weltweit und folgen seinen Prinzipien.

Literatur über Rudolf Steiner

Zahlreiche Biographien und Studien wurden über Rudolf Steiner und seine Arbeit veröffentlicht, die seine vielseitigen Beiträge und seinen Einfluss dokumentieren. Zu den bekanntesten Werken gehören:

  • Rudolf Steiner: An Introduction to His Life and Work von Gary Lachman
  • Rudolf Steiner: Herald of a New Epoch von Stewart Copinger Easton

Weblinks

Quellen