Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht

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Die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht ist eine relativ neue Methode zur Behandlung von Schmerzen, die sich von traditionellen schulmedizinischen Ansätzen unterscheidet. Entwickelt von Dr. Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht, basiert diese Therapie auf der Annahme, dass viele Schmerzen durch muskulär-fasziale Fehlspannungen verursacht werden, die durch gezielte Dehnungs- und Drucktechniken gelindert oder beseitigt werden können.

Youtube Channel https://www.youtube.com/@Liebscher.Bracht

Grundlagen der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht

Die zentrale Theorie hinter dieser Methode ist, dass die meisten chronischen Schmerzen nicht durch strukturelle Schäden wie Arthrose oder Bandscheibenvorfälle verursacht werden, sondern durch ein Ungleichgewicht in den Muskeln und Faszien, das zu Fehlspannungen führt. Liebscher und Bracht argumentieren, dass diese Fehlspannungen durch spezifische Osteopressur-Techniken und sogenannte Engpassdehnungen korrigiert werden können.

Osteopressur

Die Osteopressur ist eine manuelle Technik, bei der gezielt Druck auf bestimmte Schmerzpunkte ausgeübt wird. Diese Punkte befinden sich an den Sehnenansätzen und Knochenrändern und sollen durch den Druck die muskuläre Spannung regulieren.

Engpassdehnungen

Die Engpassdehnungen sind spezielle Dehnübungen, die darauf abzielen, die Beweglichkeit der Muskeln und Faszien zu verbessern und dadurch die Fehlspannungen zu lösen. Diese Übungen werden individuell auf den Patienten abgestimmt und regelmäßig durchgeführt.

Vergleich mit anerkannten Methoden

Die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht wird häufig mit anderen Methoden der physikalischen Therapie und manuellen Medizin verglichen.

Physiotherapie

Physiotherapie umfasst eine breite Palette von Techniken, einschließlich manueller Therapie, Bewegungstherapie und physikalischer Anwendungen wie Ultraschall oder Elektrotherapie. Beide Ansätze – die Physiotherapie und die Therapie nach Liebscher und Bracht – zielen darauf ab, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern, jedoch unterscheidet sich die Herangehensweise. Während die Physiotherapie oft symptomorientiert arbeitet, legt die Methode nach Liebscher und Bracht den Fokus auf die Beseitigung der ursächlichen muskulär-faszialen Fehlspannungen.

Osteopathie

Die Osteopathie nutzt manuelle Techniken zur Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates und der inneren Organe. Ähnlich wie die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht, geht auch die Osteopathie davon aus, dass viele Schmerzen durch muskuläre und fasziale Spannungen verursacht werden. Der Unterschied liegt in den spezifischen Techniken: Während die Osteopathie oft sanfte Mobilisationen und Manipulationen nutzt, verwendet die Methode nach Liebscher und Bracht spezifische Drucktechniken und Dehnungen.

Triggerpunkttherapie

Die Triggerpunkttherapie zielt darauf ab, myofasziale Triggerpunkte – das sind schmerzhafte Verhärtungen in den Muskeln – durch Druck zu lösen. Diese Methode ist der Osteopressur nach Liebscher und Bracht ähnlich, jedoch liegt der Fokus bei Liebscher und Bracht stärker auf der Kombination mit den Dehnübungen.

Gründe für das fehlende Interesse der Pharmakonzerne

Pharmaunternehmen haben wenig Interesse an der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht, da diese Methode keinen Bedarf an Medikamenten oder teuren medizinischen Geräten erzeugt. Die Therapie ist manuell und erfordert keine pharmakologische Intervention, was bedeutet, dass die Einnahmequellen der Pharmaindustrie durch den Einsatz dieser Methode nicht genutzt werden können. Außerdem ist die Verbreitung von Methoden, die die Selbstwirksamkeit der Patienten fördern und weniger auf wiederholten Konsum angewiesen sind, für die Geschäftsmodelle der Pharmakonzerne weniger attraktiv.

Schlussfolgerung

Die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht bietet einen vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von Schmerzen, der sich durch seine Konzentration auf muskulär-fasziale Fehlspannungen und deren Korrektur durch manuelle Techniken und spezielle Dehnübungen auszeichnet. Im Vergleich zu anderen anerkannten Methoden zeigt sich eine ähnliche Zielrichtung, jedoch mit unterschiedlichen Techniken und Ansätzen. Das fehlende Interesse der Pharmaindustrie erklärt sich durch das Geschäftsmodell, das auf kontinuierlichen Medikamentenverbrauch ausgelegt ist, während die Methode nach Liebscher und Bracht auf langfristige Schmerzlinderung ohne Medikamente abzielt.

Anwendungsbeispiele der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht

Hier sind drei spezifische Anwendungsbeispiele für die gängigsten Beschwerden, die mit der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht behandelt werden:

1. Rückenschmerzen

Symptome:

  • Starke Schmerzen im unteren Rückenbereich, oft strahlend in die Beine.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit und steifer Rücken.
  • Schmerzen verschlimmern sich beim Sitzen oder Heben schwerer Gegenstände.

Therapieansatz:

  • Osteopressur: Sanfter Druck auf spezifische Punkte entlang der Muskulatur der Lendenwirbelsäule und der Hüftmuskulatur.
  • Engpassdehnungen: Durchführung von Dehnübungen wie „Knie zur Brust Dehnung“ und „Kniebeugen“, um die Flexibilität der Rückenmuskulatur zu verbessern und Spannungen zu lösen.

Beispielübung:

  • Knie zur Brust Dehnung:
  1. Legen Sie sich auf den Rücken und ziehen Sie ein Knie zur Brust.
  2. Halten Sie diese Position für 20-30 Sekunden.
  3. Wechseln Sie das Bein und wiederholen Sie die Übung.

2. Kniegelenkschmerzen

Symptome:

  • Schmerzen im Bereich des Knies, insbesondere beim Treppensteigen oder Knien.
  • Schwellungen und Steifheit im Kniegelenk.
  • Schmerz bei Belastung und Bewegung.

Therapieansatz:

  • Osteopressur: Anwendung gezielter Druckpunkte rund um das Kniegelenk, insbesondere an den Sehnenansätzen und in der Umgebung der Patella.
  • Engpassdehnungen: Dehnung der Oberschenkelmuskulatur und der Wadenmuskulatur durch Übungen wie „Bein an den Körper ziehen“ und „Waden Dehnung“.

Beispielübung:

  • Bein an den Körper ziehen:
  1. Setzen Sie sich auf den Boden, ziehen Sie ein Bein an den Körper und halten Sie es mit beiden Händen.
  2. Halten Sie die Dehnung für 20-30 Sekunden und wechseln Sie das Bein.

3. Nackenschmerzen

Symptome:

  • Stechende oder ziehende Schmerzen im Nackenbereich.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit des Kopfes, besonders beim Drehen oder Neigen.
  • Kopfschmerzen, die oft mit Nackenverspannungen einhergehen.

Therapieansatz:

  • Osteopressur: Anwendung von Druck auf spezifische Punkte im Nacken- und Schulterbereich, um Verspannungen zu lösen.
  • Engpassdehnungen: Dehnübungen wie „Nacken Dehnung“ und „Schulterkreisen“, um die Nackenmuskulatur zu lockern und die Beweglichkeit zu verbessern.

Beispielübung:

  • Nacken Dehnung:
  1. Sitzen Sie aufrecht, neigen Sie den Kopf sanft zur rechten Schulter.
  2. Halten Sie die Dehnung für 20-30 Sekunden.
  3. Wiederholen Sie die Übung zur linken Seite.

Quellenangaben

Youtube Kanal von Liebscher und Bracht

Liebscher-Bracht, Roland, und Dr. Petra Bracht. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden – und wie Sie Ihre Gelenke gesund erhalten. Mosaik Verlag, 2016.

„Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht“. Liebscher & Bracht. Abgerufen am 29. Juli 2024. [1](https://www.liebscher-bracht.com/schmerztherapie/)

Smith, Michael. "The Role of Fascia in Musculoskeletal Pain: A Review." Journal of Bodywork and Movement Therapies, vol. 19, no. 1, 2015, pp. 89-102.

Zainzinger, Vanessa. "Warum Pharmafirmen kein Interesse an alternativen Heilmethoden haben." Die Zeit, 12. Oktober 2017. [2](https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-10/alternative-medizin-pharmaindustrie-interesse)