Weide

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Bild: https://pixabay.com/de/photos/weide-baum-h%C3%A4ngen-echte-trauerweide-59737/

Die Weide (Salix) gehört zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae) und umfasst etwa 400 Arten. Die Pflanze ist in den gemäßigten und kühleren Regionen der Nordhalbkugel heimisch. Bereits in der Antike nutzten Menschen die Weide für ihre heilenden Eigenschaften, insbesondere bei Fieber und Schmerzen. Hippokrates beschrieb um 400 v. Chr. die Anwendung von Weidenrinden-Extrakten zur Linderung von Schmerzen und Fieber.

Erkennungsmerkmale

Weiden sind laubabwerfende Bäume oder Sträucher mit schmalen, lanzettlichen Blättern. Die Rinde ist in jungen Jahren glatt und wird später rissig. Weidenblüten sind kleine, unscheinbare Kätzchen, die im Frühling vor oder gleichzeitig mit den Blättern erscheinen.

Vorkommen und Vermehrung

Weiden bevorzugen feuchte Standorte wie Flussufer, Sümpfe und feuchte Wiesen. Sie vermehren sich sowohl durch Samen als auch vegetativ über Stecklinge, die leicht Wurzeln schlagen.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die Rinde der Weide wird im Frühjahr geerntet, wenn der Saftfluss am stärksten ist. Bevorzugte Standorte sind feuchte Böden entlang von Gewässern und auf sumpfigen Wiesen.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe von Weidenrinde pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Salicin 500–1000 1000–1500 Wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend.
Flavonoide 100–300 300–600 Haben antioxidative Eigenschaften.
Gerbstoffe 200–400 400–800 Wirken adstringierend und entzündungshemmend.
Polyphenole 100–250 200–500 Unterstützen das Immunsystem und wirken antioxidativ.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Weidenrinde wird in der Naturheilkunde vielseitig eingesetzt. Sie hilft bei:

  • Schmerzen
  • Fieber
  • Entzündungen
  • Rheuma
  • Gicht

Anwendungen in der Volksmedizin

Schmerzen:

  • Weidenrindentee: 1 TL getrocknete Weidenrinde mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. 2–3 Tassen täglich trinken.

Fieber:

  • Weidenrinden-Extrakt: 100 g frische Weidenrinde in 500 ml 70%igem Alkohol einlegen und für vier Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen. Die Tinktur abseihen und bei Bedarf 20 Tropfen in Wasser einnehmen.

Entzündungen:

  • Weidenrinden-Salbe: 50 g frische Weidenrinde in 200 ml Olivenöl einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Das Öl abseihen und mit 30 g Bienenwachs schmelzen. Die Salbe auf betroffene Hautstellen auftragen.

Rheuma:

  • Weidenrinden-Bad: 100 g getrocknete Weidenrinde in 2 Litern Wasser 20 Minuten köcheln lassen und dem Badewasser hinzufügen. Einmal wöchentlich anwenden.

Gicht:

  • Weidenrinden-Umschlag: 50 g getrocknete Weidenrinde mit 1 Liter heißem Wasser übergießen, 20 Minuten ziehen lassen und abseihen. Ein Tuch in die Flüssigkeit tauchen und auf die betroffene Stelle legen.

Verwechslungsarten und Unterscheidungsmerkmale

Die Weide kann mit anderen Salix-Arten verwechselt werden. Wichtig ist, die Rinde und Blätter genau zu betrachten, da die heilenden Inhaltsstoffe insbesondere in der Rinde enthalten sind. Auch Pappeln (Populus) haben ähnliche Kätzchen, jedoch unterscheiden sich die Blätter und die Rinde deutlich.