Zitronenmelisse

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Bild: https://pixabay.com/de/photos/zitrone-melisse-zitronenmelisse-5240181/

Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und Westasien und wird seit der Antike wegen ihrer heilenden Eigenschaften und ihres angenehmen, zitronigen Dufts geschätzt.

Erkennungsmerkmale

Zitronenmelisse erreicht eine Höhe von 30 bis 90 Zentimetern. Die Pflanze hat vierkantige, verzweigte Stängel. Die Blätter sind eiförmig, gezähnt und haben eine starke zitronige Duftnote, wenn sie zerdrückt werden. Die kleinen weißen oder hellrosa Blüten erscheinen in den Achseln der oberen Blätter und blühen von Juni bis August.

Vorkommen und Vermehrung

Zitronenmelisse wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, gut durchlässigen Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Die Pflanze ist in Europa, Nordafrika und Westasien weit verbreitet und wird in vielen Ländern kultiviert. Die Vermehrung erfolgt durch Samen, Stecklinge oder Teilung der Wurzelballen im Frühjahr oder Herbst.

Erntezeit und bevorzugte Standorte

Die Blätter der Zitronenmelisse werden während der Blütezeit von Juni bis August geerntet. Bevorzugte Standorte sind sonnige bis halbschattige Lagen mit gut durchlässigem Boden.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe der Zitronenmelisse pro 100g
Stoff Frisch (mg) Getrocknet (mg) Beschreibung
Ätherische Öle bis zu 2.0 bis zu 6.0 Wirken beruhigend und entspannend.
Flavonoide bis zu 15 bis zu 45 Haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Rosmarinsäure bis zu 3.0 bis zu 9.0 Wirkt antioxidativ und antiviral.
Gerbstoffe bis zu 10 bis zu 30 Wirken adstringierend und entzündungshemmend.
Bitterstoffe bis zu 5.0 bis zu 15.0 Fördern die Verdauung und den Appetit.

Heilende Wirkung und medizinische Anwendung

Zitronenmelisse hat beruhigende, krampflösende, antimikrobielle, antivirale und verdauungsfördernde Eigenschaften. Sie wird traditionell zur Behandlung von Nervosität, Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden und Erkältungen eingesetzt.

Anwendungen in der Volksmedizin

Nervosität und Schlafstörungen: Zitronenmelisse wird als Tee oder ätherisches Öl verwendet, um die Nerven zu beruhigen und den Schlaf zu fördern.

Magen-Darm-Beschwerden: Zitronenmelisse-Tee oder Tinkturen werden eingenommen, um Blähungen, Krämpfe und Verdauungsstörungen zu lindern.

Erkältungen und Fieber: Zitronenmelisse wird als Tee oder in Dampfinhalationen verwendet, um die Symptome von Erkältungen zu lindern und das Fieber zu senken.

Herpes simplex: Äußerliche Anwendungen von Zitronenmelisse-Extrakten können die Heilung von Herpesbläschen beschleunigen und deren Auftreten reduzieren.

Kopfschmerzen: Zitronenmelisse-Tee oder ätherisches Öl kann zur Linderung von Spannungskopfschmerzen und Migräne verwendet werden.

Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse

Studien haben gezeigt, dass die ätherischen Öle und Rosmarinsäure der Zitronenmelisse beruhigende, antivirale und antioxidative Wirkungen haben. Zitronenmelisse kann bei der Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen hilfreich sein und hat sich auch bei der Linderung von Magen-Darm-Beschwerden und Erkältungssymptomen bewährt. Es ist anzumerken, dass weitere, groß angelegte Studien am Menschen wünschenswert wären, um diese Effekte noch besser zu belegen.

Anwendbare Rezepte

Zitronenmelisse-Tee: Zwei Teelöffel getrocknete Blätter der Zitronenmelisse mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Zwei Tassen täglich trinken.

Zitronenmelisse-Öl: Frische Blätter in ein Glas füllen und mit Olivenöl bedecken. Das Glas verschließen und für vier Wochen an einem sonnigen Ort ziehen lassen. Das Öl abseihen und bei Nervosität oder zur Massage anwenden.

Zitronenmelisse-Tinktur: Getrocknete Blätter in Alkohol einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Die Tinktur bei Bedarf in Wasser verdünnt einnehmen.

Studienergebnisse und Quellen

Heilpflanze Zitronenmelisse, Heilkräuterlexikon