Zitronenverbene
Zitronenverbene (Aloysia citrodora), auch bekannt als Zitronenstrauch oder Zitronenduftstrauch, ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Ursprünglich aus Südamerika stammend, wurde die Pflanze im 17. Jahrhundert nach Europa eingeführt und wird wegen ihres intensiven zitronigen Duftes und ihrer heilenden Eigenschaften geschätzt.
Erkennungsmerkmale
Zitronenverbene ist ein strauchiger, mehrjähriger Halbstrauch, der eine Höhe von bis zu 2 Metern erreichen kann. Die Pflanze hat längliche, lanzettliche Blätter, die einen starken Zitronenduft verströmen, wenn sie zerdrückt werden. Die kleinen weißen oder blasslila Blüten erscheinen in rispenartigen Blütenständen und blühen im Sommer.
Vorkommen und Vermehrung
Zitronenverbene wächst bevorzugt in warmen, sonnigen Klimazonen mit gut durchlässigen Böden. Die Pflanze ist frostempfindlich und wird daher in kälteren Regionen oft als Kübelpflanze kultiviert, die im Winter ins Haus geholt wird. Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge oder Samen im Frühjahr oder Herbst.
Erntezeit und bevorzugte Standorte
Die Blätter der Zitronenverbene werden während der Blütezeit im Sommer geerntet. Bevorzugte Standorte sind sonnige, warme Lagen mit gut durchlässigem Boden.
Inhaltsstoffe
| Stoff | Frisch (mg) | Getrocknet (mg) | Beschreibung |
|---|---|---|---|
| Ätherische Öle | 3.0 | 9.0 | Wirken beruhigend, krampflösend und antimikrobiell. |
| Flavonoide | 20 | 60 | Haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. |
| Gerbstoffe | 5.0 | 15.0 | Wirken adstringierend und entzündungshemmend. |
| Verbenalin | 1.0 | 3.0 | Wirkt beruhigend und schlaffördernd. |
| Limonen | 2.0 | 6.0 | Verleiht den zitronigen Duft und hat antioxidative Eigenschaften. |
| Polyphenolsäuren | ca. 2.0 | 5.0–10.0 | Enthalten z. B. Caffeoyl- und Ferulasäure, wirken antioxidativ. |
| Verbascosid | ca. 1.5 | 3.0–7.0 | Ein antioxidativ und entzündungshemmend wirksamer Phenylpropanoid. |
| Linalool | ca. 0.5 | 1.0–3.0 | Bestandteil des ätherischen Öls, beruhigend und antimikrobiell. |
Hinweis: Die Mengenangaben bei bestimmten sekundären Pflanzenstoffen (wie Verbascosid oder Linalool) können stark variieren – abhängig von Herkunft, Erntezeit, Verarbeitung und Analyseverfahren.
Heilende Wirkung und medizinische Anwendung
Zitronenverbene hat beruhigende, krampflösende, antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften. Sie wird traditionell zur Behandlung von Nervosität, Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden und Erkältungen eingesetzt.
Anwendungen in der Volksmedizin
Nervosität und Schlafstörungen: Zitronenverbene wird als Tee oder ätherisches Öl verwendet, um die Nerven zu beruhigen und den Schlaf zu fördern.
Magen-Darm-Beschwerden: Zitronenverbene-Tee oder Tinkturen werden eingenommen, um Blähungen, Krämpfe und Verdauungsstörungen zu lindern.
Erkältungen und Fieber: Zitronenverbene wird als Tee oder in Dampfinhalationen verwendet, um die Symptome von Erkältungen zu lindern und das Fieber zu senken.
Kopfschmerzen: Zitronenverbene-Tee oder ätherisches Öl kann zur Linderung von Spannungskopfschmerzen und Migräne verwendet werden.
Entzündungen: Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Zitronenverbene werden genutzt, um Entzündungen im Körper zu reduzieren.
Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse
Studien haben gezeigt, dass die ätherischen Öle und Flavonoide der Zitronenverbene beruhigende, antimikrobielle und antioxidative Wirkungen haben. Zitronenverbene kann bei der Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen hilfreich sein und hat sich auch bei der Linderung von Magen-Darm-Beschwerden und Erkältungssymptomen bewährt.
Anwendbare Rezepte
Zitronenverbene-Tee: Zwei Teelöffel getrocknete Blätter der Zitronenverbene mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Zwei Tassen täglich trinken.
Zitronenverbene-Öl: Frische Blätter in ein Glas füllen und mit Olivenöl bedecken. Das Glas verschließen und für vier Wochen an einem sonnigen Ort ziehen lassen. Das Öl abseihen und bei Nervosität oder zur Massage anwenden.
Zitronenverbene-Tinktur: Getrocknete Blätter in Alkohol einlegen und für zwei Wochen ziehen lassen. Die Tinktur bei Bedarf in Wasser verdünnt einnehmen.
