Mariendistel


Mariendistel (Silybum marianum), auch bekannt als Marianendistel oder Heilandsdistel, ist eine einjährige bis zweijährige krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, wird sie seit Jahrhunderten wegen ihrer leberschützenden Eigenschaften geschätzt.
Erkennungsmerkmale
Mariendistel erreicht eine Höhe von 1,5 bis 2 Metern. Die Pflanze hat große, glänzend grüne Blätter mit weißen Flecken und scharfen Dornen. Die purpurroten Blütenköpfe erscheinen im Sommer und sind von dornigen Hüllblättern umgeben.
Vorkommen und Vermehrung
Mariendistel wächst bevorzugt auf trockenen, kalkhaltigen Böden in sonnigen Lagen. Die Pflanze ist in Südeuropa, Nordafrika und Westasien weit verbreitet und wird in vielen Ländern kultiviert. Die Vermehrung erfolgt durch Samen im Frühjahr.
Erntezeit und bevorzugte Standorte
Die Samen der Mariendistel werden im Spätsommer bis Herbst geerntet. Bevorzugte Standorte sind sonnige, warme Lagen mit gut durchlässigem Boden.
Inhaltsstoffe
Stoff | Frisch (mg) | Getrocknet (mg) | Beschreibung |
---|---|---|---|
Silymarin | 1.5 | 4.5 | Wirkt leberschützend und antioxidativ. |
Flavonoide | 10 | 30 | Haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. |
Linolsäure | 20 | 60 | Essentielle Fettsäure mit entzündungshemmender Wirkung. |
Schleimstoffe | 5.0 | 15.0 | Wirken beruhigend auf die Schleimhäute. |
Proteine | 15 | 45 | Wichtig für die Zellregeneration und -reparatur. |
Heilende Wirkung und medizinische Anwendung
Mariendistel hat leberschützende, antioxidative, entzündungshemmende und entgiftende Eigenschaften. Sie wird traditionell zur Behandlung von Lebererkrankungen, Verdauungsstörungen und Gallenbeschwerden eingesetzt.
Anwendungen in der Volksmedizin
Lebererkrankungen: Mariendistel wird als Extrakt oder Tee verwendet, um die Leberzellen zu schützen und die Regeneration zu fördern. Sie wird bei Hepatitis, Fettleber und Leberzirrhose eingesetzt.
Verdauungsstörungen: Mariendistel kann zur Linderung von Verdauungsproblemen wie Blähungen, Völlegefühl und Reizdarmsyndrom beitragen.
Gallenbeschwerden: Mariendistel unterstützt die Produktion und den Fluss der Galle, was bei Gallensteinen und Gallenkoliken hilfreich sein kann.
Entzündungen: Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Mariendistel werden genutzt, um Entzündungen im Körper zu reduzieren.
Hautprobleme: Äußerliche Anwendungen von Mariendistelöl können bei Hautproblemen wie Akne, Ekzemen und Wunden helfen.
Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse
Studien haben gezeigt, dass Silymarin, der Hauptwirkstoff der Mariendistel, starke leberschützende und antioxidative Wirkungen hat. Silymarin kann die Regeneration der Leberzellen fördern und die Entgiftungsfunktion der Leber unterstützen. Die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften tragen zur allgemeinen Gesundheit und zum Schutz vor Zellschäden bei.
Anwendbare Rezepte
Mariendistel-Tee: Ein Teelöffel zerstoßene Mariendistelsamen mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Zwei Tassen täglich trinken.
Mariendistel-Extrakt: Mariendistelextrakt in Kapsel- oder Tropfenform einnehmen, wie auf der Packung angegeben.
Mariendistelöl: Mariendistelöl äußerlich auf die betroffenen Hautstellen auftragen oder in der Küche als gesundes Speiseöl verwenden.